Langjährige Sportschau-Zuschauer erinnern sich gerne an Holger Obermann. Mehr als 500 Spiele der Eintracht hat der Journalist für die ARD übertragen. Heute ist der 79-jährige in der ganzen Welt unterwegs. Im Auftrag des DFB und des DOSB ist er als „Sportentwicklungsexperte“ in Krisengebieten aktiv, unter anderem in Afghanistan, Pakistan und Sri Lanka. Über seine Arbeit hat er das Buch „Mein Fußball hatte Flügel“ geschrieben.
Autor: Beve (Seite 23 von 70)
Grau. Und kühl. Es gibt Tage, die sind einfach so naja. Früh ging es los zum Heimspiel der Eintracht gegen Leverkusen, war allerdings nicht notwendig, in der Stadt war nichts los und auch der Einlass war unspektakulär. Bin ja immer früh da. Vorbei die Tage, als man sich noch gepflegt am Gleisdreieck ein Schöppchen gönnte, die Arbeit ruft und da ist eine Stocknüchternheit von Vorteil.
Die Präsidenten der Eintracht – sie waren bis 2000 maßgeblich verantwortlich für den Verein und auch den Profifußball. Für die 36. Veranstaltung der Reihe Tradition zum Anfassen hatten wir drei Gäste geladen, die bis heute für bewegte und bewegende Zeiten stehen. Da Rolf Heller wegen Krankheit absagen musste (wir wünschen gute Besserung) blieben noch zwei. Diese kamen auch und sorgten für einen hochinteressanten Abend im Eintracht Museum: Dr. Klaus Gramlich und Matthias Ohms.
Wenn man zynisch wäre, könnte man angesichts der Nominierung von Xavier Naidoo als teutschen Beitrag zum ESC sagen: Scheiße, der Terror geht weiter. Aber wir sind ja nicht zynisch. Im Gegenteil. Weiter im Text.
Gäste: Dr. Klaus Gramlich, Matthias Ohms, Rolf Heller
Neulich waren wir in der Batschkapp, Calexico trat auf, im Vorprogramm Gaby Moreno. Ein paar Tage später ging es nach Offenbach zu den Editors, der Abend wurde von Twillight Sad eröffnet. Wie das so ist bei einem Rockkonzert. Hinfahren, Bierchen trinken, Musik hören, treiben lassen, heimfahren. Heute sollten beide Bands in Lyon spielen, die Auftritte wurden abgesagt. Weil nicht alle Besucher des Konzertes der Eagles of Death Metal in Paris heimgekommen sind. Weil sie nie mehr heimkommen werden.
Es ist Herbst. Novemberherbst. Blauhimmelnovemberherbst. Der rote Dacia rollt über die Autobahn, zuvor der Ginnheimer Spargel im Nebel. Gelbrotbraune Blätter an den Bäumen warten auf den Fall, der ewige Kreislauf der Natur. Die Fehlfarben singen So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Killing Joke antwortet mit Euphoria. Unterwegs. Die Pia, der Dacia und ich.
Als ich 18 wurde, schenkte mir ein Freund ein Büchlein, randvoll mit Karikaturen und Bildern, Geschichtchen und Figürchen. „Wo soll das alles enden“ hieß es, gezeichnet wurde das Ganze von Gerhard Seyfried.
Das Internet ist ja manchmal fantastisch. Ohne große Hoffnung klickte ich bei YouTube auf der Suche nach alten Tatortfolgen herum – und siehe da: Es gibt jede Menge davon, sogar die allerersten. In voller Länge. Schöne Autos, flotte Damen, großartige Regisseure und psychedelische Dekorationen. Langeweile war gestern. Das bisschen Homophobie und Sexismus nehmen wir in Kauf.





