Und wieder einmal laufen wir die paar Meter runter zur Straßenbahnhaltestelle, es ist vier Uhr morgens, Frankfurt erwacht. Pünktlich rumpelt die Bahn heran, umsteigen an der Konsti, mit der S-Bahn vorbei am Yeboah-Haus in Niederrad, Stadion, Airport – und alsbald sitzen wir im Flieger nach London. British Airways – hier kostet sogar der Kaffee im Flieger Geld.
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Montag Abend, halb acht. Es ist arschkalt. Dennoch laufe ich die Wiesenstraße runter Richtung Berger, Schneereste des vergangenen Tages säumen die Straßenränder. Weiter unten an der Saalburgallee überholen mich mehrere Polizeiwagen, während die Dippemessaufbauten der Dinge harren, die in den nächsten Tagen kommen werden. Gemurmel dringt an mein Ohr, Menschen sind unterwegs. Der FSV Frankfurt spielt gleich gegen die Offenbacher Kickers, der Bornheimer Hang ist mein Ziel.
„Fährst du manchmal auswärts?“ „Jo, klar.“ „Bist du am Sonntag in Dortmund?“ „Ne, noch keinen Plan.“ „Wollen wir zusammen fahren?“ „Können wir machen, hast du Tickets?“ „Nein, noch nicht.“ „Ich kümmer‘ mich drum.“ Eine halbe Stunde später: „Tickets habe ich, wir können also los.“
Nun liegt es hinter uns, das erste ohne Not und Zugzwang auf einen Montagabend gelegte Bundesligaspiel – und es ist immer noch in aller Munde. Es war aber auch ein taktischer Geniezug seitens der DFL, just die Partie zwischen der Frankfurter Eintracht und Leipzig, dem Verein, der einen Fußballabend am Montag höchstselbst verkörpert, als erstes Spiel exklusiv auf einen Montag zu legen.
Auf der Mitgliederversammlung der Frankfurter Eintracht wurde Präsident Peter Fischer mit knapp 99% der Stimmen wiedergewählt. Dies war nicht zwingend zu erwarten gewesen, immerhin hatte er zuvor klare Kante gegen die AfD gezeigt und auf die Unvereinbarkeit zwischen der Haltung führender AfDler und Teile des Anhangs sowie der Satzung der Eintracht hingewiesen. Man hätte also meinen können, es gäbe AfD Sympathisanten innerhalb die Eintracht, die sich dem Präsidenten verweigern. Bis auf 11 Ausnahmen, die sich enthielten oder mit „Nein“ stimmten, war dem nicht so.
Was Auswärtsfahrten angeht, mache ich mir selten Gedanken – es sei denn, die Zuschauerkapazität ist arg begrenzt und ich will unbedingt hin. Dazu zählen vor allem Pokalspiele bei kleineren Gegnern oder Endspiele. Und natürlich Europacup. Aber irgendwas passiert ja immer und da Stefan noch eine Karte übrig hatte und Susi eh fuhr, stand ich urplötzlich an einem kalten Wintermorgen am Ostpark.
In wenigen Wochen stehen bei der Eintracht Präsidentschaftswahlen an. Peter Fischer, seit 2000 im Amt, tritt erneut zur Wahl an. Gegenkandidaten gibt es nach dem Debakel vor drei Jahren keine. Nun hat er öffentlich gegen die AfD und Konsorten Stellung bezogen. Aussagen, die ihn sicher Stimmen kosten werden.
Ein überschaubares Bloggerjahr geht zu Ende, die Kommentarfunktion hakt immer noch, ich wünsche euch dennoch fröhliche Weihnachten.
Auswärts in Heidenheim. Nach den Spielen in Siegen gegen TUS Erndtebrück und in Schweinfurt nun also die dritte Fahrt zu einem unterklassigen Gegner im laufenden Pokalwettbewerb, Lospech für die Eintracht geht anders.
Wie schon im vergangenen Jahr luden die 11Freunde in die Batschkapp, wie schon im vergangenem Jahr war die Veranstaltung ausverkauft, bevor die Gästeliste bekannt wurde. Doch im Gegensatz zum vergangenem Jahr sickerte diese erst durch, als die Veranstaltung begann.
Es ist der Tag nach der ärgerlichen Niederlage der Eintracht gegen die Bayern, ein Tag, an dem du von Fußball eigentlich nichts wissen willst. Aber gegen halb elf kommen Menschen ins Stadion, die unabhängig von allem eine Führung gebucht haben. Und die haben ein Recht darauf, das wunderbare Eintracht Museum sowie das Innenleben der Arena kennen zu lernen. Also Herr Beve, reiß dich zusammen.
Eigentlich wollte ich diesen Winter gar nicht nach Berlin. Aber es kam wie immer so ganz anders als man denkt – und manchmal ist das auch sehr gut so.


