Sonntag Morgen, Frankfurt-Sachsenhausen. Ein Trupp von 20 Frauen und Männer hat sich vor den Toren des Südfriedhofs eingefunden. Das Eintracht Museum hatte nach dem Rundgang auf dem Hauptfriedhof zum zweiten Mal zu einer Führung zu den Gräbstätten verstorbener Eintrachtler eingeladen. Im Nachhinein erwies sich der Termin natürlich als eher ungünstig – einen Tag nach dem vierten Abstieg in der Vereinsgeschichte. Natürlich sind wir geknickt, der Samstag steckt allen in den Knochen – und doch erinnert Matze Thoma daran, dass die Eintracht mehr ausmacht als die jeweiligen elf Kicker und die jeweils aktuelle Situation – es gibt eine 112jährige Historie und diese Historie ist geprägt von Menschen unterschiedlichster Art. Vier von ihnen liegen hier begraben und an ein fünften erinnert eine Gravur auf einem Grabstein. Weiterlesen
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Beves Eintrachtwelt
Ich war so hoch auf der Leiter, doch dann stieg ich ab singt Joachim Witt in seinem Evergreen Goldener Reiter. Es ist 01:30 im Museum der Eintracht; die lange Nacht der Museen geht in die Endphase – wir hatten geöffnet, waren schweren Herzens dabei. Sicher, einige Programmpunkte mussten gestrichen werden; Henni Nachtsheim, Heribert Bruchhagen oder die Autogrammstunde. Spät am Abend sagt auch noch der angekündigte DJ ab. Ihm sei nicht nach Feiern. Nein sowas. Es passt ins Bild, dass ein angekündigter Job nicht eingehalten wird, dass Leute hängen gelassen werden, die auf die Zähne beißen und einen Abend nach solch einem Tag durchziehen, der für Eintracht Frankfurt in jeder Hinsicht desolat endete. Einer weniger, der nie wieder zu kommen braucht. Auch dann nicht, wenn es um andere Dinge geht. Weiterlesen
Im vergangenen Winter hat der VFL Wolfsburg Srđan Lakić verpflichtet, einen Stürmer, der noch bis zum Saisonende beim 1.FC Kaiserslautern unter Vertrag steht. Das wäre eigentlich nichts besonderes, hätte es nicht dieses ominöse Foto gegeben, worauf Lakić als Angestellter der Pfälzer stolz ein Trikot der Firmenmannschaft präsentiert. In einem Rahmen, in dem sowohl Lautern als auch Wolfsburg Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt sind – und pikanterweise am vorletzten Spieltag gegeneinander anzutreten haben. Was mag im Kopfe von Lakić vorgehen, der weiß, dass er bei einem Erfolg seines jetzigen Arbeitgebers den neuen eventuell in die zweite Liga schießt – und sich dazu gleich mit. Weiterlesen
Im Rückblick war der DFB-Pokalsieg von 1981 sicher der Überzeugendste Triumph der Eintracht. Bereits zur Halbzeit des Endspiels gegen den 1. FC Kaiserslautern stand es am 2. Mai 1981 im Stuttgarter Neckarstadion nach Toren von Willi Neuberger und Ronald Borchers 2:0 für die Adlerträger. Bum Kun Cha machte dann Mitte der zweiten Halbzeit alles Klar, dem Gegner aus der Pfalz gelang in der Schlussminute nur noch der Ehrentreffer.
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So steht es schwarz auf weiß geschrieben. Und es ist ein weiterer Tropfen auf dem Stein, ein weiterer Stich ins Herz eines leidgewohnten Eintrachtfans. Wie kann ein hochbezahlter junger Mann, dessen Team mit einem Bein in der zweiten Liga steht – und dies nach den gezeigten Leistungen völlig zu Recht – bei zwei noch ausstehenden Spielen die Verantwortung dem Trainer zuschustern? Das spricht doch Bände über die Verfassung einer Mannschaft, die den Namen nicht verdient. Weiterlesen
Da mir Dominik von den Kumpanen noch unter der Woche beim großen Anton Hübler Abend zwei Tickets mitgebracht hatte, hieß es am Samstagmorgen wieder einmal: Pia, Beve, Golf, aufstehen – es geht los. Das hieß es auch für Christian, den wir um halb elf am Alleenring aufgabelten und so rollten wir guter Dinge über die Miquelallee und die A66 in Richtung A5, Richtung Süden. Der Tag versprach verheißungsvoll zu werden, die Sonne begann, uns zu begleiten und aus dem Autoradio pluggerte der Soundtrack zum erhofften Auswärtssieg in Sinsheim: The Raveonettes, Rummelsnuff oder die Black Eyed Peas, deren Song I gotta feeling vor gar nicht so langer Zeit, einen interessanten Flashmob auf die Beine stellte. Jetzt bin ich weder ein Fan von Flashmobs noch von den Black Eyed Peas, aber diese Szenerie fand ich schon beeindruckend. Zum Ausgleich rockten später die Foo Fighters. Leider muckte dann der CD-Player und weigerte sich beharrlich, die letzten Lieder einer CD abzuspielen; so musste ich schweren Herzens auf Rainald Grebes Version des Goldenen Zitronen Klassikers Für immer Punk verzichten. 14 Kilometer Baustelle bis Darmstadt. Weiterlesen
Über 40 Jahre lang war er bei der Eintracht, erlebte 23 Trainer und Hunderte von Spielern – und hat sogar seinen eigenen Fanclub. Toni Hübler. In Ungarn geboren aber im Alter von sieben Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland ausgewandert, erzählte im Museum der Eintracht freimütig aus seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt. Der Vorraum war proppenvoll, Eintracht-Reporter-Legende Wolfgang Avenarius war ebenso erschienen, wie der langjährige Eintrachtfan und Riederwald-Architekt Karl Heinz Fleckenstein samt Gattin oder der Vorsitzende des Fördervereins des Museums, Hans-Peter Griesheimer. Natürlich waren auch Mitglieder des Fanclubs Kommando Anton Hübler zu Gast; auch Eintracht-Onlive-Archivar Frank Gotta schaute vorbei und mit ihm der Mann für alle Geschichten, Kid Klappergass. Und als Toni Hübler zu erzählen begann, zog er alle in seinen Bann. Weiterlesen
Am 13. April begrüßen wir den ehemaligen Zeugwart Anton Hübler im Eintracht Frankfurt Museum.
„Sir Anton“ war mehr als 40 Jahre am Riederwald aktiv, und wenn er die Eintracht nicht erklären kann, wer dann? Seit 1995 im Ruhestand ist Toni bis heute für viele der Inbegriff der Eintracht. Er kennt unzählige Geschichten, doch nie kommt ein böses Wort über einen ehemaligen Funktionär oder Spieler über seine Lippen. Seine bewundernswerte Loyalität und seine Bescheidenheit sind sicher auch Gründe dafür, dass der heute 81-Jährige auch 2011 seinen eigenen, sehr aktiven, Fanclub hat.
Start: 19.30 Uhr
Eintritt: 5,00 Euro, erm. 3,50 Euro
Es ist eine Geschichte, die erzählt werden muss – auch wenn sie nur bei Eintrachtlern und auch da nur bei einigen zu einem breitem Grinsen führte oder führen wird. Als Friedhelm Funkel in seiner letzten Saison bei der Eintracht bei vielen Fans in Ungnade gefallen war, da wurden diejenigen, die nicht alles schlecht sahen was unter seiner Ägide passierte, gerne als Funkelschrein-Besitzer bezeichnet. Unterstellt wurde eine Glorifizierung des Trainers und Kritiklosigkeit. Die Geschichte ist bekannt; Michael Skibbe wurde dessen Nachfolger, bescherte uns einige denkwürdige Siege und eine noch denkwürdigere Talfahrt, die ihm nach 18 Monaten den Job kostete. Christoph Daum übernahm die Eintracht. Friedhelm Funkel aber ging zunächst nach Berlin, um mit einer Hertha abzusteigen, die wohl nicht zu retten war. Nun trainiert er den VfL Bochum und schickt sich an, womöglich zum sechsten Mal in die erste Liga aufzusteigen – nach einer durchwachsenen Startphase ist der VfL seit 16 Spielen ungeschlagen. Weiterlesen
Eintracht Frankfurt, das ist sicherlich in erster Linie Bundesligafußball – aber auch ein Verein, der seit 112 Jahren das Stadtleben in Frankfurt erheblich mitbestimmt – und dieser Verein besteht aus Menschen, die ihn prägen. Einer von ihnen war Alexander Loulakis, bis zuletzt trotz angegriffener Gesundheit immer wieder Gast im Museum der Frankfurter Eintracht; so auch bei der Eröffnung im November 2007. Nun ist er in der Nacht vom 3. auf 4. April 2011 gestorben. Horst Reber, der die Eintracht schon lange journalistisch begleitet, hat einen bewegenden Nachruf geschrieben, wie er es auch schon vor wenigen Monaten im Falle des Todes des Moderators Hans-Joachim Rauschenbach würdevoll getan hatte und auch Kid erinnert an das Leben und Wirken von Alexander Loulakis, der nicht nur der Manager der Meistermannschaft war, sondern auch Ehrenspielführer der Tennis-Abteilung und Besitzer der wohl größten Schellackplattensammlung Deutschlands. 86 Jahre ist er alt geworden. Das Foto zeigt ihn bei der Eröffnung des Eintracht Museums neben dem Ehrenspielführer Alfred Pfaff, der im Dezember 2008 voraus gegangen war.
Da Pia am Sonntag einen Ausflug geplant hatte, stellte sich mir die Frage: Was tun? Nachdem schon der Samstag morgen mit strahlender Sonne lockte und der neue Trainer Christoph Daum mit seinem Co Roland Koch in den letzten Wochen der Eintracht womöglich neues Leben eingehaucht hatte, verfiel ich auf die Idee, vielleicht doch an den Ort des Geschehens zu fahren. Also schickte ich Gabi noch am Samstag eine SMS mit der Frage, ob im Bus der Geiselgangster noch ein Platz ins schöne Wolfsburg frei wäre. Da ich während des restlichen Samstages nichts von ihr hörte, sah ich mich schon in einer überfüllten Wirtschaft hocken und bangen Blickes auf eine Leinwand starren, vielleicht mit vorangehender sonnig-chilliger Fahrradtour an der Nidda. Weiterlesen


