Als die Tourdaten von Bruce Springsteen bekannt gegeben wurden, fehlte tatsächlich das Frankfurter Stadion auf der Liste – und auf die Idee, ob des Konzertes in eine andere Stadt zu fahren, kam ich erst gar nicht. Vielleicht, weil die Karten am End doch arschteuer waren. Aber letztlich kam doch alles ganz anders, in diesem Juli 2023 – meinem Konzertmonat schlechthin. Weiterlesen
Kategorie: Soundtrack (Seite 1 von 2)
Es war 1986, ich studierte seit einem Jahr an der Frankfurter Universität Germanistik, eine Notlösung. Eigentlich wollte ich Kinderarzt werden, Medizin studieren. Aber mein Abi war mit 2,4 zu schlecht, nach zwei vergeblichen Bewerbungen sattelte ich um. Germanistik. Irgendwas mit Büchern, gelesen hatte ich ja schon immer gerne. Gelesen und Musik gehört. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert.
Noch vor einer Woche hatte ich nie und nichts von ihr gehört, ein kleiner Hinweis auf Facebook über ihren Auftritt im Bett brachte mich dazu, mal in ein Video hinein zu schauen – und ich war geflasht von der norwegischen Sängerin Kari Rueslåtten. Einen Abend später hielt ich ein Ticket für das Konzert in der Hand.
Ein gutes Jahr lagen sie zu Hause rum, die Karten für den Akustik Auftritt der Liechtensteiner bzw. Schweizer Band The Beauty of Gemina um Kopf und Sänger Michael Sele im Nachtleben. Und so sicher wie das Amen in der Kirche kam der Abend näher. Und dann war er da.
Ende der 70er, Anfang der 80er waren wir ja große Metal Fans, Judas Priest, Saxon, AC/DC mit Bon Scott, Iron Maiden, Motörhead, Van Halen bretterten in unseren Kinderzimmern die Poster von den Wänden. Viele der Bands gastierten damals in der Stadthalle in Offenbach, später nannten sie den Sound „New Wave of British Heavy Metal“.
Es war im Sommer 1992, Nach einem wochenlangen Trip an der Antlantikküste mit Aufenthalten in Lequeitio oder La Coruna, in Lissabon oder der Bucht von Santo André, parkt der alte Diesel auf dem Weg zum Cabo de Sao Vicente, dem südwestlichen Zipfel Portugals.
Unterwegs sein. Solange es irgendwie geht, unterwegs sein. Der Kopf ist immer unterwegs. Wenn der Körper mit unterwegs ist, denken die Gedanken anders. Inspiriert vom Anderen, vom Neuen. Synapsenverknüpfung mit Winterlicht – Irgendwo in Deutschland. Dazu Musik. Natürlich Musik.
Blaue Stunde gegen 17:00 Uhr vor der Festhalle. Ein Schild vor dem Treppenaufgang der U-Bahn verkündete den Weg: Placebo. Es ist früh, ich wollte mir einmal das Gelände rund um die Messe anschauen, Kastor, Pollux, Skyline Plaza. Lange war ich nicht mehr hier gewesen, sieht man einmal vom Cure Konzert neulich ab, aber da sind wir schnurstracks in die Halle gewandert.
Es war Mitte der Achtziger und The Cure traten schleichend in mein Leben, In between days hieß der erste Song, den ich bewusst hörte samt der dazugehörigen Platte The head on the door, dazu lief „Rise“ von PIL hoch und runter. Kurz darauf schrieb ich mich an der Uni ein – und alles änderte sich, vor allem musikalisch.
Es muss so um Weihnachten 1979 gewesen sein, ich fuhr von Offenbach nach Hause, war wie so oft im Govi oder Music Arts gewesen. Platten gucken. Platten kaufen. Manchmal fuhr ich mit dem Bus, oft sind wir getrampt, das gesparte Geld wurde in die nächste Platte gesteckt.
Es war im Jahr 2002. Ich suchte in einer großen Suchmaschine nach Songs, die sich in irgendeiner Art und Weise ums Taxi drehen. Klar, Jawoll mit Taxi fällt dir sofort ein oder das Taxi nach Paris von Felix de Luxe. Vanessa Paradise Joe le Taxi, DÖF Taxi, Westernhagen Taximann und natürlich der Soundtrack von Taxi Driver.
November 1990. New Model Army traten gemeinsam mit The Fields of the Nephilim und der Oysterband in der Mainzer Rheingoldhalle auf, die Mauer war gerade gefallen, Deutschland war wiedervereint und Mario Götze noch nicht geboren.