Etwas überraschend kam sie schon, die Meldung, dass zum Auswärtsspiel der Eintracht in der ersten Pokalrunde bei Waldhof Mannheim 1250 Gästefans zugelassen werden sollten. Als ein paar Tage später die Bestätigung kam und ich nur wenig später tatsächlich ein Ticket in den Händen hielt, konnte ich mir eine Träne nicht verkneifen. Erstmals seit Salzburg im Februar 2020 sollte es wieder auf Reisen gehen. Mit der Eintracht.
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Der Blick aus dem Fenster verheißt einen weiteren grauen Tag, natürlich läuft Musik. Es läuft immer Musik. Leider schon lange kein Vinyl mehr, der Plattenspieler wackelt, so ich über den Boden laufe, die Nadel springt. Das war eine der Enttäuschungen, als wir vor bald neun Jahren in die neue Wohnung gezogen sind. Voller Vorfreude hatte ich die die alten Platten einsortiert, den alten Plattenspieler angeschlossen – und dann das. Dann halt digital. Digital wackelt nicht.
Wieder einmal nehmen wir unser Frühstück im Monte Carlo, der ältere Besitzer strahlt, wir tun es ihm gleich. Er ist Anhänger von Braga, von daher wird er uns heute die Daumen drücken. Die Eintracht spielt in Guimaraes, Matchday. Also raus.
Kaum aus Berlin angekommen, hieß es für uns schon wieder: Rucksack packen. Und so marschieren Pia und ich am Montag in aller Herrgottsfrühe in Richtung Straßenbahn. Diesmal heißt unser Reiseziel Porto, die verfallende Schöne im Norden Portugals.
Pia, Steffen und ich hatten Glück, wir konnten jeweils einen der raren Plätze in einem der Busse der Fanabteilung ergattern. Denn letztlich waren es zwei Busse, die uns am Bahnhof bzw Stadion einsammelten – und sich an einem schönen Donnerstag im August gegen 12:00 Uhr Richtung Straßburg aufmachten. High noon. Europacup in diesem Jahr.
Als mit dem SV Waldhof Mannheim der Gegner der Eintracht in der ersten Runde des DFB Pokals feststand, herrschte kollektives Aufatmen. Zwei Traditionsclubs sollten aufeinander treffen, die jungen Wilden beider Vereine sind befreundet, die Anreise sogar mit dem Fahrrad machbar. Und rein sportlich ein durchaus brisantes Duell – Waldhof hatte als Aufsteiger in die dritte Liga noch kein Spiel verloren. Also nix wie hin …
Und dann lag der Ball im Tor. Wie, das konnten wir nicht erkennen, aber er war drin. Trapp hatte ihn doch schon und jetzt: 2:1 für Chelsea, der Traum war aus. Doch der Schiedsrichter sah mehr als wir, annullierte den Treffer, wir konnten alle eigentlich nicht mehr. Und doch ging es weiter – bis zum grausamen Elfmeterschießen.
Eben noch standen wir auf dem Heimweg von Mailand nach der Auslosung an einem See in Hergiswil und buchten mit zittrigen Händen Flüge und Unterkunft für das Spiel der Eintracht bei Benfica Lissabon – jetzt schon wandern wir todmüde Richtung Straßenbahn, es ist vier Uhr in der Nacht, Frankfurt schläft – wir nicht.
Nach dem Abenteuer in der Ukraine stand nun die Auswärtspartie der Eintracht im Achtelfinale der Europaleague bei Inter Mailand an. Dieser Satz, so schlicht und wahr er auch ist, hätte noch vor wenigen Jahren oder besser Monaten für Gelächter gesorgt. Im März 2019 aber ist für Eintracht Frankfurt alles möglich. Und für uns hieß es wieder: Support your local Team. Also kommt mit …
Nach 15 Jahren spielt die Eintracht wieder mal in einem Pflichtspiel in Schweinfurt. Standesgemäß beginnt die Fahrt am Moseleck, jedoch weniger aus feuchtfröhlichen, eher aus pragmatischen Gründen.
Das neue Jahr sauste mit Karacho in mein Leben, eine knappe Woche tummelte ich mich in Nordspanien, eine gute Woche lag ich anschließend flach und jetzt schaue ich aus dem Fenster in einen blaukalten Wintertag und die Wirklichkeit hat mich wieder. Zumindest fast.
Das war ja klar, die Eintracht spielt am Freitag, den 17. April gegen Gladbach. Und ich werde, so Gott will, am 18. wieder kommen, man kann nicht alles haben. Weiterlesen