Wir haben uns im Sommer mal hingesetzt und uns überlegt, was wir in Zeiten der Corona-Pandemie so anstellen können, wenn Museen geschlossen haben, Veranstaltungen quasi ausfallen und die Leute im besten Falle zuhause sind. Wenn wir also nicht unbeschwert durch die Stadt wandern oder zur Eintracht gehen können. Okay, dann bringen wir Frankfurt und die Eintracht eben zu euch nach Hause. Das war die Idee.

Auf den Spuren der Eintracht sind wir ja schon lange unterwegs, bei unseren Stadtführungen wandern wir durch die City und erzählen Geschichten rund um die SGE. Der Weg führte uns meist von der Hauptwache über das Metropolis hoch zum Oeder Weg, rüber zur Eckenheimer und über die Konsti sowie Holzgraben zum Römer. Überall verbergen sich Eintracht Geschichten, manche sind augenscheinlich, andere eher verborgen. Rund zwei Stunden dauern diese Führungen, dabei waren wir noch nicht einmal an der Alten Oper. Geschweige denn im Waldstadion oder am Riederwald.

Und genau da haben wir angesetzt. Schnell kamen wir auf die Zahl 59. Jeder Eintrachtler weiß, das die SGE 1959 Deutscher Meister wurde, damals in Berlin gegen die Kickers. So war die Idee geboren, unsere literarische Stadtführung auf den Spuren der Eintracht durch 59 Orte streifen zu lassen, deren Eintracht-Hintergrund wir in kleinen Geschichten zusammenfassen und durch Fotos bebildern. Natürlich hätten es noch viel mehr Orte sein können – aber einerseits drängte die Zeit, da wir das Büchlein auf dem Gabentisch zu Weihnachten präsentieren wollten, andererseits sollte es ja auch noch tragbar sein, für die eigenen Erkundungen bei schönem Wetter.

Es wurde ein heißer Ritt durch die Zeit. Geschichte um Geschichte wurde geschrieben, Fotos gesucht und gemacht, Orte aufgesucht und Menschen getroffen. Mit Kathrin Klaas war ich bei den Leichtathleten an der Hahnstraße, mit Andy Backer trank ich Bier in der St. Tropez Bar, während Matze Thoma sich mit Stepi traf oder stundenlang mit Edith Pfaff telefonierte. Und wir stiegen tief hinab in die Archive.

Herausgekommen ist (letztlich pünktlich) ein handliches Lesebuch mit 59 Geschichten rund um die Eintracht in Frankfurt. Unvollständig, subjektiv und doch ein Stadtführer, der die Vergangenheit mit der Gegenwart vereint. Wir schreiben über die Sportorte, an denen die Eintracht spielte und spielt, schlendern über die großen Plätze wie den Römer oder die Paulskirche, reisen in die Vergangenheit und schreiben über den Ort an dem die Vorgängervereine Victoria und Kickers fusionierten (Hôtel du Nord) und erfreuen uns an Streetart. 59 kunterbunte Geschichten erwarten euch, mal historisch, mal prosaisch, mal lustig aber auch traurig – doch hoffentlich nie langweilig. Dazu kommen jede Menge Bilder. Erstmals präsentieren wie auch ein Bild der alten Hundswiese.

Die Texte sind von Matthias Thoma und mir, das Lektorat von Ingrid Walther und Pia Geiger und das Erscheinungsbild von der Grübelfabrik. Die Fotos sind entweder von uns oder aus den Archiven und die Fotografen brav im Impressum genannt. Danke an alle, die uns unterstützt haben, und Danke an alle, die sich das Buch besorgen – oder auf den Gabentisch legen. Es lohnt sich. Versprochen. Und wenn ihr Anregungen habt oder gar Fehler findet, dann her damit. Zu erhalten sind die 59 Eintracht-Orte entweder im Eintracht-Museum, allerdings derzeit leider nur online über museum@eintrachtfrankfurt.de. Oder aber in den Buchhandlungen. Falls es nicht vorrätig ist, könnt ihr es dort jederzeit bestellen.

Und wir warten auf den Tag, an dem wir wieder aufmachen dürfen, dann gibt’s auch eine astreine Buchvorstellung sowie Lesungen an ausgewählten Orten. Übrigens kommt auch der FSV Frankfurt drin vor. Und es gibt sogar einen Bonus. Einerseits eine Karte, auf denen ihr all die Orte findet und noch was anderes. Lasst euch überraschen. Und viel Vergnügen!