Beves Welt

Ein Sammelsurium aus dem angebrochenen Leben

Seite 67 von 70

Der große Frankfurter Currywurst-Test – Heute: Bernemer Wurstmax

Es ist noch völlig unerforscht
das Innere der Curryworscht

(alte Frankfurter Weisheit)

Currywurst mit Pommes gehört zu den Grundnahrungsmitteln. Der Deutschen, der Hessen und der Frankfurter und somit auch von mir. Es gibt Rindscurrywurst, es gibt Bratcurrywurst und es gibt Undefinierbares. Traditionell wird zur gebratenen Wurst entweder ein Brötchen gereicht oder aber Pommes, im Idealfall oder bei großem Hunger auch beides. Das Essen ist ungesund, keine Frage – aber es schmeckt. Und von daher beginnen wir heute mit dem großen Frankfurter Currywurst-Test. Die Kriterien sind gnadenlos subjektiv – wir prüfen den Geschmack, die Konsistenz und die Wärme der Speisen und wir werfen einen kritischen Blick auf die Soße. Anschließend schauen wir nach dem Preis, dem Ökofaktor und der Ästhetik. Zu guter Letzt werfen wir einen Blick auf den Service. Maximal sind fünf Punkte, sogenannte Currypoints kurz Cupos zu vergeben. Geordert wird prinzipiell Rindscurry. Gerne werden Hinweise zu Anbietern angenommen – doch obacht, der Tester hat keine Hemmungen, die Dinge beim Namen zu nennen; in guten wie in schlechten Zeiten. Weiterlesen

Und Clark geht …

… und Clark geht, das kann doch wohl nicht wahr sein, also da verschlägt’s mir wirklich fast die Sprache, dass jetzt Ricardo Clark aus dem Spiel genommen wird, das kann wirklich nicht wahr sein, das ist für meine Begriffe ein absoluter Fehlgriff, wieso man Ricardo Clark aus dem Spiel nimmt, das ist wohl ein absolutes Rätsel, ich möcht’s mal ganz klar und deutlich sagen … also, das kann nicht wahr sein, das gibt’s doch nicht(e), das … das verschlägt einem ja die Sprache, ja das ist doch der gefährlichste Mann, der Ricardo Clark, is doch gar keene Frage, ich kann doch nicht meinen gefährlichsten Mann rausnehmen, das kann nicht wahr sein, also wer Ricardo Clark aus dem Spiel nimmt, hat keine Ahnung von Fußball, oder ich hab keine, das kann auch sein. Das kann nicht wahr sein, da griffen sich gut 51.000 an die Stirn und fragten, wie ist so etwas möglich, denn Trainer Skibbe, der holte (*schluck*) Ricardo Clark aus dem Spiel… Ricardo Clark aus dem Spiel zu nehmen, das ist einfach unverständlich, das wird wohl niemand begreifen … jeder fragt sich äh, wie so ausgewechselt werden konnte, denn das kann einfach niemand verstehen, was hier geschah. Es wurde nämlich Ricardo Clark aus dem Spiel genommen, Ricardo Clark, der Mann, der absolut der beste Mann der Frankfurter war, aber was Michael Skibbe ausgewechselt hat, das spottet jeglicher Beschreibung, das muss man sagen, er hat nämlich (*schluck*) erst einmal Ricardo Clark aus dem Spiel genommen in der 61. Minute, er musste gehen, da fragten sich die Zuschauer, was soll das. Gut, also was das soll, das begreif ich auch wieder nicht, aber es gibt so paar Dinge, die begreif ich heute Abend einfach nicht, vielleicht liegt es daran, dass ich schon so lange Fußball übertrage und nicht weiß, was das eigentlich soll da unten…

frei nach Joachim Boettcher nach einer Auswechslung von Edgar Schmitt durch Horst Heese im April 1993

Offener Brief EFC Schwarze Bembel

Sehr geehrter Herr Bruchhagen,
sehr geehrter Herr Skibbe,
liebe Spieler von Eintracht Frankfurt.

Als am Samstag Ralf den Ball im Strafraum fallen und sich von Raul überrumpeln ließ, lag blankes Entsetzen in der Luft. Als Tzavellas die Kugel aus 73 Metern ins Tor schob, da war er da, der ersehnte Moment; dann folgten die Minuten, die Hoffnung machten – und mit Charisteas Treffer lachte uns die Geschichte aus; was blieb war trauriger Sarkasmus.

Als die Kommentare der Akteure nach dem Spiel uns allen Ernstes erklären wollten, wir hätten ein ordentliches Spiel gesehen rieben wir uns die Augen. Die wollen uns verarschen lautete die häufigste Reaktion. Hätte Fährmann nicht ein ums andere Mal waghalsig vor anstürmenden Schalkern gerettet, wir hätten gut und gerne mit 0:4 Toren verlieren können; kurz:  Eintracht Frankfurt ist am Tiefpunkt angekommen. Weiterlesen

Atomkraft? Darauf einen Aperol.

Pia meinte neulich, dass (wenn es nicht so grausam wäre) die Schlagzeilen der Katastrophe in Japan auch auch auf die Eintracht zutreffen könnten. Und tatsächlich, selbst auf die Schnelle finden sich die Überschriften. Hier, hier und hier könnte es auch um die Eintracht gehen.

Das Schöne ist ja: Japan ist weit weg. Da lässt sichs trefflich leben. Doch im Gegensatz zur Guttenbergdebatte fehlen erstaunlicherweise die Facebookaktionen der Kernkraftbefürworter; so ein sattes Fukushima- I like gepaart mit einem Kopfhochjungsdaswirdschonwieder und bei uns kommt der Strom aus der Steckdose, das hätte doch was. Jetzt für Kernenergie demonstrieren, das würde mir Respekt abnötigen. So aber bin ich abermals erschüttert (wenn man das so salopp sagen darf) über den gnadenlosen Populismus unserer Volksvertreter. Wenns drauf ankommt, ziehen sie den Schwanz ein. Atomkraft ist jetzt doch irgendwie gefährlich. Mach Dinger. Das Tragische ist sicherlich das Desaster in Japan; das Trübe jedoch die Augenscheinlichkeit der bigotten Verlogenheit der Mächtigen. Und wir? Wir sind in der Masse einfach nur doof. Ehrlich, das Bremsen vor dem Zebrastreifen lohnt nicht mehr. Früher hatten wir Angst vor Amokläufen, heute bin ich mir da gar nicht mal so sicher. Natürlich nicht, solange man nicht selbst zum Opfer wird. Hieß es früher noch: Ohje die armen Kinder, folgt doch heute der Reflex: Oh, dann kommt der kleine Alfred ja in eine kleinere Klasse, wir hatten schon überlegt, ihn in eine Privatschule zu schicken. Weiterlesen

Tradition zum Anfassen – Ganz nah dran an der Eintracht

Veranstaltungs Hinweis des Eintracht Frankfurt Museums:

Das muss doch wirklich ein Traumjob sein: Live bei allen Übungseinheiten, im Trainingslager und bei den Spielen, und immer die besten Plätze. Sportjournalisten erleben die Eintracht hautnah und verdienen damit sogar noch ihr Geld. Im 15. Teil der Veranstaltungsreihe „Tradition zum Anfassen“, die von der Fan- und Förderabteilung und dem Eintracht Frankfurt Museum organisiert wird, lassen wir die Sportjournalisten am Donnerstag, den 17. März 2011, einmal außerhalb des Blätterwalds zu Wort kommen.
Weiterlesen

Fußballgott auf LSD

Es begann alles an jenem 22. Dezember, als wir zwecks Museumsweihnachtsfeier mit einem Eintrachtbus nach Aachen zum Pokalspiel fahren wollten. Minuten vor der geplanten Abfahrt erkannten wir, dass die Frontscheibe von einem Riss durchzogen wurde, der Wagen wurde hernach ausgetauscht – wir fuhren mit einem Mietwagen und flogen aus dem Pokal. Deuteten wir damals den Riss noch als Symbol für das Pokalaus, so scheint nun klar, dass sich dieser Riss durch das  Gesamtgebilde Eintracht Frankfurt zieht. Wir hätten es erkennen müssen.

Es ist unglaublich, aber Eintracht Frankfurt befindet sich sehenden Auges in freiem Fall in Richtung zweite Liga – und niemand mit dem ich spreche glaubt ernsthaft an den Klassenerhalt, obgleich das Team im Jahr 2011 noch nicht einmal auf einem Abstiegsplatz stand. Trotz des Wissens um Fjörtofts Last-Minute-Treffer gegen den 1.FC Kaiserslautern, trotz Schurs Kopfball zum 6:3 anno 2003 gegen Reutlingen; trotz  der nahezu eingefrästen Erkenntnis, dass ein Spiel und eine Saison erst dann vorbei ist, wenn der letzte Pfiff ertönt – erklingen die Stimmen der Hoffnung kaum hörbar. Weiterlesen

Im Leben, im Leben

Nach dem in der Winterpause sensationell geplatzten Wechsel von Caio nach Moskau; dem an Farfan gescheiterten Wechsel von Ochs nach Gelsenkirchen und der klaren Ansage des Trainers vor der Partie gegen Leverkusen: Amanatidis spielt keine Rolle mehr bei Michael Skibbe. Er spielt keine Rolle mehr in meinen Planungen erschien am Faschingsdienstag 2011 ein neuerlicher Beitrag zur Tragikkomödie Eintracht Frankfurt. Wie die Frankfurter Rundschau mitteilt, erklärt der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen die schwache Leistung von Pirmin Schwegler im Spiel gegen Kaiserslautern mit einer Verletzung. Er konnte weder schießen noch sprinten, er hat eine Leistenverletzung. Wir waren froh, dass er sich zur Verfügung gestellt hat wird Bruchhagen zitiert. Weiterlesen

Elend: Seit acht Toren kein Spiel mehr erzielt

Es geschah am elften Spieltag der Saison 2010/11. Die Eintracht besiegte den VFL Wolfsburg mit 3:1 und schob sich auf den vierten Tabellenplatz, schielte nach Europa. Seither hat sie in der Liga folgende Ergebnisse erzielt :

0:0; 0:4,1:4; 2:1; 0:1; 1:0. 0:3, 0:1, 0:1; 0:0; 0:3; 0:3; 0:2, 0:0

9 von 42 möglichen Punkten auf der Habenseite; 4:23 Tore lautet die deaströse Bilanz in den folgenden 14 Spielen. In elf Partien davon keinen eigenen Treffer erzielt. Und jetzt auch noch das:

Der Hessische Rundfunk also.

Noch am Morgen vor dem Spiel gegen Kaiserslautern schien alles nach Plan zu laufen; Hunderte von Eintrachtfans trafen sich an der Alten Oper zwecks Gruppenbild, es leuchtete, es rauchte, es böllerte und als die Fotos im Kasten waren, marschierten die meisten Richtung Stadion – alle naslang explodierte ein Böller und wies so den Nachzüglern den Weg. Noch waren sie guter Dinge, die Fans der Eintracht. Weiterlesen

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2025 Beves Welt

Theme von Anders NorénHoch ↑