Ein Sammelsurium aus dem angebrochenen Leben

Weshalb Rasenball keine Bereicherung ist

Jetzt haben es die wackeren Underdogs geschafft. Trotz aller Mühen und Widerstände ist der sympathische Club aus dem Osten in Liga eins aufgestiegen, bereit dem FC Bayern Paroli zu bieten. Da müssen wir doch alle froh sein. Das ist doch eine Bereicherung für die ganze Liga. Ein frischer Wind weht nun und eine ganze Region freut sich mit. Toll. Und Gazprom oder Alfa Romeo stecken ja auch Geld in den Fußball…

So oder so ähnlich argumentiert der, der sich dem Mainstream entgegen stellt und RB Leipzig verteidigt, sich mannhaft dem Traditionspöbel entgegen stellt, dem die Zeichen der Zeit abhanden gekommen sind. Jetzt ist Tradition alleine kein Verdienst, genau wie Alter per sé kein Verdienst ist. Du kannst alt sein, tolle Geschichten erlebt haben und weise diese erzählen. Du kannst aber auch alt und verbittert sein, jung und wild oder jung und doof. Früher oder später wird das junge alt. So oder so.

Die Fakten zur Gründung des Leipziger Fußballclubs dürften bekannt sein, die Lizenzübernahme des SSV Markranstädt und die Finanzierung durch den Eigentümer eines Getränkes, hier steht es noch einmal im Detail. Der Ort, Leipzig, war ob der fußballerischen Diaspora weise gewählt, der Name aber und auch das lächerlich modifizierte Vereinswappen stehen nicht für Fußball. Stets soll die Firma, die finanziert, durch die Nennung in den Mittelpunkt gerückt werden, im Sprachgebrauch wird sich nicht das Kunstwort Rasenball durchsetzen, sondern der Getränkename. Und so wird auch das Wappentier instrumentalisiert. Der Adler steht für die Eintracht in Anlehnung an das Stadtwappen, das Zebra für den MSV Duisburg ob der Trikots. Der Bulle ist Reklame und sonst nichts. Reklame für ein Getränk.

Manch einer wird solche Kunstgriffe für pfiffig halten, ich würde mich bei dem Versuch, mich dermaßen billig zu fangen, verscheißert fühlen, benutzt, um in der Maske des Fußballs Reklame für ein Getränk zu machen, welches seit jeher überteuert verkauft wird, wobei es die Leute zahlen und niemand gezwungen wird, dies zu kaufen. Somit ist das Verdienen legitim. Aber es hat mit Fußball nichts zu schaffen.

Wer an die ersten Versuche des Eingriffs des Getränkeherstellers in den Fußball denkt, der denkt an Salzburg, an die Übernahme von Austria Salzburg, das Tilgen der Vereinsfarben, die Neugründung durch die Fans. Niemand der den Fußball liebt, würde aus Marketinggründen die Vereinsfarben tilgen, den Namen ändern. Wir lieben Fußball, nicht das Geld, nicht die Limonade und auch nicht den Erfolg um jeden Preis, sonst wären wir nicht Anhänger der Eintracht, von Bochum, Bielefeld, Duisburg oder Rot Weiss Essen. Natürlich nehmen wir einen Titel mit, einen Pokalsieg, eine Europatour. Aber unser tägliches Erleben misst sich auch in der Leidenschaft im Kampf um den Klassenerhalt, egal in welcher Liga. Die Fans des MSV Duisburg dürften im Falle des Ligaverbleibs in Liga zwei tausendmal mehr durchdrehen, als die Bayern beim zigsten Titel. Gar nicht zu reden von der Eintracht, sollten wir in Bremen was reißen.

Leipzig ist gut für den ganzen Osten. Das ist natürlich ausgemachter Blödsinn, frag mal einen Dortmunder, wenn es hieße: Der Titel von Schalke wäre gut für den ganzen Westen. Noch absurder klänge dies, wenn Wolfsburg für Westdeutschland stehen würde. Und selbst der VfL trägt VW nicht im Namen, und hat kein Auto im Wappen. Werbung für etwas zu machen ist das eine, manch einer sagt, nur dadurch hält man sich. Aber Werbung zu sein, ist etwas anderes. Und die Leute für blöde zu verkaufen dann die Krönung. Und wenn die Instanzen alles durchwinken, was gegen die guten Sitten verstößt, spricht dies nicht nur gegen den Club, es spricht vor allem gegen diejenigen, die die Inszenierung und Instrumentalisierung genehmigen.

Wenn die reichen Kinder früher alles was sie wollten bekommen haben, waren wir manchmal neidisch. Wenn sie aber großkotzig waren, nicht geteilt haben, sich über ihren Besitz Macht verschaffen wollten, haben wir sie gehasst. Weil wir mit unserem Krempel klar gekommen sind. Und wenn die reichen Kids ihren Krempel geteilt haben, wenn sie von uns Sachen akzeptiert haben, waren sie Teil von uns, dann haben wir nicht mehr gefragt, was hast du, was bist du. Es ist nicht die Frage von Reichtum, von Besitz, ob du Teil einer Gemeinschaft bist, es ist von deinem Verhalten abhängig. Hätte der Getränkehersteller den Namen des Clubs in sagen wir VfL Leipzig geändert, die Vereinsfarben in gelb und als Wappentier den Goldhamster genommen, und würde uns nicht mit jedem Auftreten das Getränk und damit den Zweck des Clubs unter die Nase reiben, wir hätten ihn vielleicht akzeptiert. Hätten sie Vereinsstrukturen zugelassen, die den Namen verdienen, wir hätten ihnen ihre Jugend nicht vorgehalten. Hätten sie mit jungen Spielern aus der Region mitgespielt, hätten wir vielleicht kaum eine Notiz davon genommen und im Falle des Erfolges wohlwollend genickt. So aber haben wir die Neureichen, die uns auch noch Bedingungen diktieren wollten, die sich in unserem Revier breit machen wollten, die unsere Bedingungen umgehen wollten, gehasst – und wenn sie unsere Freunde noch dazu rauswerfen wollten, wurde es ungemütlich.

Nun haben sie Transferbestimmungen umgangen, in dem ein Spieler, der nicht innerhalb Österreichs wechseln durfte, über Leipzig nach Salzburg geschleift, sie kaufen sich Nachwuchskicker zusammen – mit Geld, dass nie über Fußball verdient wurde und sie zwingen andere Clubs Methoden zu erfinden, um mitzuhalten. Und so verliert der Fußball seinen Selbstzweck. Und der ist Fußball. Selbst bei Schalke und Gazprom geht es immer um Schalke für die Schalker. Schalke ist ohne Gazprom denkbar. Aber Leipzig nicht ohne den Getränkehersteller. Und deshalb sind sie keine Bereicherung. Und wenn tausend unschuldige Kinder mit dem Leipzigfähnchen wedeln, dann gönne ich ihnen ihren Spaß, denn die Kinder wissen nicht was sie tun. Aber die Erwachsenen, die das Zulassen, dass ihre Kinder missbraucht werden, in dem diese im Glauben des Fußballs gelassen werden, in Wirklichkeit aber ohne es zu wissen und zu wollen Werbung für ein Getränk machen, die mögen sich vielleicht kurz hinterfragen, was sie eigentlich zulassen.

 

102 Kommentare

  1. Marco

    Mal wieder sehr geil geschrieben. Dem ist nichts hinzuzufügen!

  2. schusch

    Richtig! Wohl gesprochen!

  3. ThorstenW

    … der Beve kann es halt !

  4. Tobias Escher

    Ich spiele einfach mal den Advocatus diaboli:

    „Stets soll die Firma, die finanziert, durch die Nennung in den Mittelpunkt gerückt werden, im Sprachgebrauch wird sich nicht das Kunstwort Rasenball durchsetzen, sondern der Getränkename. Und so wird auch das Wappentier instrumentalisiert. Der Adler steht für die Eintracht in Anlehnung an das Stadtwappen, das Zebra für den MSV Duisburg ob der Trikots. Der Bulle ist Reklame und sonst nichts. Reklame für ein Getränk.“

    –> Als würde irgendein Klub im Fußballprofibereich anders ticken. Da kommt der Sponsor nicht im Namen vor, sondern steht stattdessen auf dem Trikot. Fußballteams sind nun einmal wandelnde Werbetafeln in unserer heutigen Zeit. RB mag das auf die Spitze treiben, es ist aber kein so himmelsschreiender Unterschied dazu, wenn der BVB seinen traditionsreichen Stadionnamen für Geld verhökert oder wenn Schalke sich Gazprom auf das Trikot packt. Es ist einfach nur Kommerzialisierung zu Ende gedacht.

    Fürs Protokoll: Ich kann verstehen, wenn man das scheisse findet (ich persönlich bin da pragmatischer). Ich kann immer nur nicht verstehen, warum man so tut, als sei RB etwas komplett Anderes, nur weil sie das Sponsoring auf die Spitze treiben. Es ist ein Unterschied, aber eher klein meiner Meinung nach.

    „Hätte der Getränkehersteller den Namen des Clubs in sagen wir VfL Leipzig geändert, die Vereinsfarben in gelb und als Wappentier den Goldhamster genommen, und würde uns nicht mit jedem Auftreten das Getränk und damit den Zweck des Clubs unter die Nase reiben, wir hätten ihn vielleicht akzeptiert. Hätten sie Vereinsstrukturen zugelassen, die den Namen verdienen, wir hätten ihnen ihre Jugend nicht vorgehalten. Hätten sie mit jungen Spielern aus der Region mitgespielt, hätten wir vielleicht kaum eine Notiz davon genommen und im Falle des Erfolges wohlwollend genickt.“

    –> Über den Punkt mit den Vereinsstrukturen kann man gewissentlich streiten, aber alle anderen Punkte hat Hoffenheim beachtet. Der Verein heißt nicht SAP Hoffenheim, der Sponsor steht im Hintergrund. Der Verein hat eine der besten Jugendakademien Deutschlands aufgebaut, sich mit jungen Spielern in die erste Liga hochgearbeitet und hat auch aktuell noch mehr junge Spieler aus der Region im Kader als die meisten Konkurrenten. Dennoch dürfte die Schnittmenge der Leute, die Hoffenheim nicht mögen und die RB nicht mögen bei 80% sein.

    Das soll keine Verteidigung von Hoffenheim sein, nur zeigen, dass es den Kritikern um diese Punkte doch gar nicht geht. Es geht a) darum, dass viele Tradition wollen und jedwede Form neuer Klubs ablehnen und b) dass die neuen Klubs schlicht unfair spielen, weil sie sich nicht an die Regeln halten müssen. Das geht halt gegen das Gerechtigkeitsdenken vieler Menschen. Der Rest ist doch sekundär.

  5. Beve

    Darmstadt, Mainz, Freiburg – sie kennen die Regeln, sie halten sich dran und sie sind erfolgreich. Man muss also kein Arsch sein, um mitspielen zu können. :-)

  6. Michael Emmerich

    DaZke Beve

  7. Andy

    Die ganze Diskussion wäre übrigens nur halb so mühselig, wenn den Gegner des Marketingsprojekts nicht immer Neid unterstellt werden würde. Ich kennen keinen Düsseldorfer, Essener, Lauterer oder Frankfurter, der jemals mit denen tauschen wollte.

    Zweites gerne verwendetes Argument ist das vermeintliche Missmanagement bei „Traditionsvereinen“. Nehmen wir mal bspw. aus der zweiten Liga Lautern, Nürnberg, Düsseldorf, Braunschweig. Wenn die in den letzten beiden Jahren gemeinsam solche Summen wie das Marketingprojekt rausgeblasen hätten, hätten die jetzt keine Lizenz mehr. Punkt. Diese Clubs sind darauf angewiesen, was der laufende Spielbetrieb durch Vermarkung, Zuschauer und TV-Geld hergibt. Marketingprojekt ist das nicht. Nimmt aber trotzdem Nürnberg den direkten Aufstiegs-, St. Pauli den Relegationsplatz weg.

    Neid? Nein! Unendliche Wut, wie dieses Projekt in Deutschland hofiert wird…

    • Beve

      Das kommt auch noch dazu :-)

  8. Horst Reber

    Ein schönes streitbares Thema. Um was geht es? Wie immer ums Geld. Die einen habens, wie der FC Bayern, will ich mal nur ein Beispiel anführen. Die vielen anderen wollen es, weil sie nach ihrer Meinung zu wenig haben, obwohl DFB/DFL ihre prall gefüllten Konten Jahr für Jahr zu Beginn der Saison öffnen. Leider nicht in genügender Weise für den Amateur-Fußball inklusiv der Jugend. Hier finden wir allerdings die Basis des Fußballs, auch wenn es viele Leute nicht wahr haben wollen und nur den Glanz der Profis erkennen. Was hat der Getränkehersteller gemacht – ganz nebenbei: ich habe noch keinen einzigen Schluck aus diesen Brauseflaschen getrunken – er hat die Mechanismen unserer auf Zugewinn profilierten Gesellschaft für sich mit Fachleuten in Gang gesetzt. Und nun nach sechs Jahren des Tuns und des Hoffens, dass der finanzielle Einsatz sich lohnt, also Ertrag abwirft – ist der Erfolg da: Bundesliga erreicht. Natürlich hat Red Bull keine Tradition. Aber in unserer Gesellschaft bekommt man dafür nie den Gegenwert, den man sich vielleicht bei der älteren Generation, die viele Jahre des Auf- und Abstiegs mitgemacht haben, erhofft. Ich finde diese Entwicklung auch schade, weil sie nicht meinem Lebensgefühl und einem Teilaspekt meiner Moral entspricht. Aber, ich laufe ja nicht mit Scheuklappen durch unsere Region. Diese Entwicklung und diesen Drang nach Erfolg, egal wie er zustande kommt, ist derzeit nicht aufzuhalten. Weil die breite Bereitschaft dafür fehlt. Jeder/Jede sucht den Zugewinn – und der geht immer auf Kosten anderer. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, wen Bayer Leverkusen in der Commerzbank gegen Alfa Romeo aufläuft? Die Zeiten sind vorbei – seit einigen Jahren jedenfalls, wenn man ins sich geht und ohne Naivität die Entwicklung betrachtet. Schade, aber so ist es.

    • Beve

      Noch spielt Bayer leverkusen gegen die Eintracht, in der Tendenz aber hast du recht, was die Sache nicht besser macht. Leider.

  9. schnattertasch

    Wann schreibsten mal über den Fußballer-Ausverkauf nach der Wende im Osten? Was mit den paar millionchen passiert ist, die die „West“ Vereine da gelassen haben und was generell mit den Strukturen des ostdeutschen Fußball geschehen ist. Besonders Thema Jugendarbeit. Interessant wäre dabei noch die Betrachtung welche Rolle nach der Wende die Treuhand für die wirtschaftliche Basis spielt bzgl Sport-Sponsoring und Erschließung neuer Märkte.

    • Beve

      Das ist sicherlich ein interessantes Thema, sportlich wie gesellschaftlich.

  10. Alexander

    Ohne Red Bull Leipzig wäre es für die Fussball Freunde in Leipzig und Umgebung nun aber auch nicht fröhlicher. Von daher ist es schon eine Bereicherung einiger. Der Erfolg vieler anderer Vereine oder GMBHS bereichert nun im allgemeinen den Angehörigen der jeweiligen Outgroup auch nicht.
    Red Bull Leipzig ist ein durchaus ehrliches Produkt und die Menschen in Leipzig nehmen diese Phase der Unterhaltung mit – dagegen finde ich es schwierig zu argumentieren. Immerhin haben wir in 3 Profiligen 56 Plätze für Gesamtdeutsche Fussball-Tradition.
    Meiner Meinung nach könnten es dank dieser Projekte nun auch mehr Plätze geben – warum nicht 24 in der 3ten Liga und 20 in der 2ten?
    Dann könnten auch alle Meister der Regionalligen aufsteigen. Dieses Missverhältnis ist 100 mal mehr wert anzuprangern als der Erfolg solventer Sport-Firmen!

    • Beve

      Dass die Meister der Regionalligen nicht aufsteigen, ist ein Unding. Die Präsenz des Ostdeutschen ist mir genau so egal wie die des Saarlandes oder von Schleswig Holstein, weil die bloße Herkunft ebenso wenig aussagekräftig ist, wie das Alter.

      Ich halte es nicht für relevant ist, ob RBL ehrlich ist. Es ist die Instrumentalisierung des Fußballs für andere Zwecke. Wenn es einige Leipziger mit sich machen lasssen, bitte. Aber dann nicht meckern, wenn der Onkel aus Österreich keine Lust mehr hat. Oder wenn auffällt, dass man nur benutzt wurde.

      • Alptraum

        „… wenn es einige Leipziger mit sich machen lassen…“ – bitte lerne zu zählen. Die machen das Stadion ziemlich voll für „einige Leipziger“

        BAYER Leverkusen – Werksclub, Werkself etc. da heult auch keiner mehr… bei RB ist alles ganz schlimm – dabei ist das auch nur eine Firma, mit einer anderen Struktur, mit anderem Konzept, aber das Runde muss immer noch ins Eckige und die ganzen Schwätzer mit dem Hassgelaber können einfach nicht die Backen halten.

        Dabei ist Red Bull noch das beste Produkt – Du bist NICHT darauf angewiesen – Du gehst ins Stadion oder nicht. Bei Bayer und Aspirin sieht das anders aus, oder SAP (Firma), Autos, Gas, Strom etc. die ganzen Werbekosten der Konzerne bezahle ich als Endverbraucher fleißig mit, egal ob ich die jeweiligen Vereine mag oder nicht.

        • Beve

          Als Kunde eines Produktes zahlst du immer die Werbung mit. Oder siehst diese im TV. Und zu Bayer gibt es Alternativen, zu deinem Stromanbieter und zu deinem Auto. Das einzige Beispiel, was ziehen würde, hast du nicht genannt: Staatliche Unterstützung – und dann müsste man fragen, inwiefern die Stadt, das Land, Geld verliert, so der unterstützte Verein nicht mehr Profifußball spielt. Dann fehlen auch ne Menge Steuergelder der Fußballfans bis hin zur Steuer der Profis. Bayer Leverkusen hat eine Historie, dient aber immer noch als Beispiel eines „Plastikclubs“ der nicht sonderlich beliebt ist. Aber andere „Vereine“ strengen sich gewaltig an, noch übler zu sein. Und natürlich halten die ganzen Schwätzer mit dem Hassgelaber nicht die Klappe. Wäre ja auch noch schöner.

        • Rigoloccio

          Bayer Leverkusen als negatives Gegenstück zu RBL zu benennen ist ausgemachter Blödsinn. Dieser Club wurde als Betriebssportverein immerhin 1904 gegründet und dies nicht aus Werbezwecken….. Bei RBL sieht das mal ein bissel anders aus. Erstens wurde einem anderen Club das Startrecht abgekauft, zweitens hat man, um nur ja schnell nach oben zu kommen, schon wettbewerbsverzerrende Summen hingeblättert wo andere nicht mal ansatzweise mithalten konnten. Da gehört in den unteren Ligen einfach mal eine Obergrenze geschaffen. Mateschitz hätte sich durchaus einem bestehenden Club „anschließen“ können, aber dass wollte er ja gar nicht. Das es ihm nur um SEIN Produkt und eigentlich weniger um den Sport geht sieht man anhand des Ausmerzens der Wiener Austria und der Tatsache das ihm „normales“ Sponsoring nicht genügt. Wäre Fussball eine Randsportart, würde uns dieser agressive Vermarkter erspart bleiben….

      • Methos

        BEVE: „Die Präsenz des Ostdeutschen ist mir genau so egal wie die des Saarlandes oder von Schleswig Holstein, weil die bloße Herkunft ebenso wenig aussagekräftig ist, wie das Alter.“

        Hier musst Du differenzieren.
        Das Saarland hat keine Wende erlebt, infolge derer es an die BRD angegliedert wurde. Im Saarland wurden daher auch keine bestehenden Vereinsstrukturen samt Jugendarbeit zerlegt, da sie mit dem bundesdeutschen Modell unvereinbar waren. Keine saarländische Liga wurde binnen Jahresfrist nahezu ihrer gesamten Profikader beraubt, die alle lieber in der BRD spielen wollten, da von jetzt auf gleich eben keine Landschaft blühte.

        Die Herkunft als ostdeutscher Klub spielt in der Causa RB eine wesentliche Rolle. Wenn Du das einfach ausblendest, verlässt du die Ebene der Objektivität.
        Es hat eben auch historische Ursachen, dass die Bundesligisten sich nicht annähernd gleichmäßig über die Karte verteilen, sondern rechts ein großes Loch klafft. Werden in Sachsen etwa keine begabten Fußballer geboren? Oder finden die hier nur einfach keine ausreichenden Strukturen vor?

        RB bereichert die Bundesliga – und zwar um einen konkurrenzfähigen Ostklub. Und das ist für die Menschen, die hier leben, viel wichtiger als ein fußballerischer Idealismus, der einem vom Bundesliga-Establishment gern eingeredet wird, damit die Talente billig bleiben.
        Wir winken mit Werbefähnchen? Sei’s drum. Dafür können wir nächste Saison mit der Straßenbahn zum Heimspiel gegen den BVB fahren, und müssen nicht in den ICE steigen, wenn wir die mal spielen sehen wollen. Das ist die Sache allemal wert.

        • Beve

          spitzfindig formuliert trat das saarland auch erst ende der fünfziger der brd bei. aber im ernst, die ost-fußballer gingen in den westen. kann man machen, wenn man sich nicht in der heimat verdingen will.

          und es gab ursachen für den niedergang – den aber auch ostler zu verantworten haben. aber wenn es im osten in über 25 jahren nicht gelingt, etwas aufzubauen – und dann kommt ein österreicher mit einem schwäbischem trainer und schwäbischen nachwuchscoaches daher, nutzt das recht aus und setzt sich vor dresden, jena, magedeburg, halle und co und der ganze osten identifiziert sich scheinbar damit, nur weil auch „leipzig“ auf der fahne steht, dann läuft etwas falsch. ich meine, ich will doch nicht den bvb spielen sehen, sondern meinen club. zur not halt gegen sandhausen.

          • Methos

            BEVE: „aber wenn es im osten in über 25 jahren nicht gelingt, etwas aufzubauen […], dann läuft etwas falsch.“

            Gut erkannt. Das läuft aber nicht nur im Osten falsch, da der Osten nunmal kein nach außen abgeschlossenes Biotop ist. Was falsch läuft, läuft im gesamtdeutschen Profifußball falsch. Aber der Osten leidet flächendeckend darunter, da – wie oben beschrieben – die Strukturen, die dereinst bestanden, nicht weitergeführt werden konnten.

            Wie soll man denn in 25 Jahren einen konkurrenzfähigen Profiverein aufbauen, wenn alle halbe Jahre ein Heer von Schlipsträgern bei meinen talentiertesten Jungprofis vorstellig wird, mit unterschriftsfähigen Verträgen in der Hand, auf denen Summen stehen, von denen die Knirpse nicht mal wussten, dass es die gibt?
            Das geht nur, indem ich ihnen selbst Verträge anbieten kann. Dafür muss ich dann aber auch das Geld haben.

            Um heutzutage noch ein Profiverein werden zu können, sollte man am besten schon ein Profiverein sein. Mindestens aber muss man in kürzester Zeit – oder gleich von Beginn an – über die nötige Lequidität verfügen. Und das geht nunmal nur über einen Investor. Nur so kann man schneller groß werden, als man durchs Ausbluten zusammenschrumpft.

            Ja, RB ist kein Verein der sich einen Investor gesucht hat, sondern wurde von einem Konzern gegründet (obgleich das nicht das ursprüngliche Ansinnen war. Eigentlich wollte RedBull bei einem schon existieren Leipziger Verein einsteigen, aber die wollten nicht). Und ja, das ist was anderes. Aber für den Fan des Fußballs (nicht den Fan irgendeines bestimmten Clubs, wohlgemerkt) macht es keinen hauptsächlichen Unterschied.

            Und das ist, was Du nicht verstehst – das zeigt dein letzter Satz. Die Mehrzahl der Leute hier ist Fan des Fußballs, in Ermangelung eines Vereins. In Leipzig will man eben doch endlich wieder großen Fußball sehen, gegen den BVB, die Bayern, gegen Gladbach. Die Identifikation mit dem Verein kommt dann mit der Zeit, über den ureigenen Regionalpatriotismus. Deswegen hat ja auch 1899 Hoffenheim mittlweile mehr Fans als die Stadt Hoffenheim Einwohner hat.

            Dir ist das egal, weil du – so mutmaße ich – aus einer Stadt mit Bundesligamannschaft kommst. Du kennst es nur so, dass ein Fußballfan auch ein Fan einer bestimmten regionalen Mannschaft ist. Hier ist das aber nicht so, kann gar nicht so sein. Willst du uns alle zu ewigem Regionalligafußball verdammen?

            Das ist mein Argument. RB mag etwas Neues, Künstliches und möglicherweise für die Alteingesessenen Beängstigendes sein. Aber den Leipzigern gibt es das, was sie wollen: Profifußball. Und deswegen hat dieses Gebilde seine Daseinsberechtigung.
            Dass wir dafür den RedBull-Konzern in Kauf nehmen mussten, ist nicht unsere Verfehlung, sondern die des Fußballs in ganz Deutschland – vor allem in seinem Umgang mit den ostdeutschen Vereinen in den Jahren seit 1990.

          • Alexander

            „ich meine, ich will doch nicht den bvb spielen sehen, sondern meinen club. zur not halt gegen sandhausen.“

            Vielleicht so: ich habe jahrelang die Damenmannschaft des Mannheimer ERC unterstützt – wir waren ca 30 Zuschauer im Mannheimer Friedrichspark. Das war familiär und immer sehr spannend.
            Aber 8500 Zuschauer beim MERC gegen die Kölner Haie ist Gänsehaut pur – ein absoluter Wahnsinn…
            Daher würde ich den Sandhausen-Vergleich nicht überstrapazieren. Zu RB geht man wegen a) Fussball b) dem gemeinsamen Happening mit 30.000 Menschen die das gleiche mögen wie man selbst (Fussball).
            Auf den zugig nassen Dorfplatz geht man „vielleicht“ wegen der Romantik.

          • Beve

            @ methos

            die berater stehe ja vor allen clubs schlange, auch im westen. leipzig kauft 15 jährige von der eintracht oder holt als zweitligist selke von werder bremen. zur wendezeit liefen mainz oder darmstadt unter ferner liefen, jetzt kicken die einen im europacup, die anderen bundesliga trotz der eintracht oder kaiserslautern, es geht also auch ohne investor. rb aber hat die messlatte weiter nach oben gelegt. was passiert denn, wenn rb leipzig und rb salzburg im europacup aufeinander treffen und ein club mit 5:0 gewinnen muss während der andere schon durch ist?

            ewige regionalligaverdammnis stimmt ja nicht, dresden, aue und union spielen zweite liga, magdeburg, halle, chemnitz, rostock, erfurt dritte. und ich erachte diese begegnungen für spannender als wolfsburg – ingolstadt oder wolfsburg – leipzig.

            die eintracht spielt ja auch nicht in der championleague, so what? unsere kämpfe sind die jeweils aktuellen. genau wie in magdeburg oder dresden. dein letzter satz aber ist absolut richtig.

          • Beve

            @ alexander

            meine „damenmannschaft des merc“ ist halt die eintracht, manchmal gehe ich auch zum fsv. aber nur um des spaßes willen würde ich im leben kein rb fähnchen schwenken – die sich der gleichen methoden bedienen, die den osten da gelassen haben, wo er war.

  11. TorbenBVB

    Aufgrund der heutigen Gegebenheiten im deutschen Profifußball und dem, wozu DFB, DFL und (Groß-)Vereine sowie Fans in den letzten 40 Jahren und vor allem in den vergangen 25 Jahren verstärkt beigetragen haben, ist Red Bull nur eine Folge, nicht aber die Ursache.

    Solange es keine einheitliche Regelung gibt, wonach sich alle Mannschaften gleich gestellt einem Wettbewerb auszusetzen haben, der unter gleichen Voraussetzungen geführt wird, wird es einzelne geben, die auf den gemeinen Betrachter wie die Auswüchse des Übels wirken. Aber sind es?

    In den ersten 30 Jahren des vergangenen Jahrzehnts und den ersten Jahren der Nachkriegszeit waren Fusionen das Mittel zur Wahl, um sich durch Bündelung von Kräften einen Standortvorteil zu verschaffen im Wettkampf mit denen, die zu dem Zeitpunkt meilenweit voraus schienen. Das beste Beispiel sollte jedem Kölner bewusst sein, da der KBC und erst recht Sülz 07 niemals Chancen gehabt hätten gegen die Vereine aus dem Ruhrgebiet, aus Düsseldorf oder Mönchengladbach (ja ich weiß um die westdeutschen Meisterschaften 1912 und 1928). Wobei hier auch wiederum zu differenzieren ist, dass in nahezu jeder Stadt – ähnlich wie in Köln – mehrere Vereine auf ähnlich erfolgreiche Weise um die Gunst der Region kämpfte, wodurch keine der westdeutschen Mannschaften nennenswerte Erfolge zu verzeichnen hatte auf nationaler Ebene.
    Während sich auf Schalke, in Gladbach, Düsseldorf oder in Dortmund nur wenige Veränderungen seit den frühen 20ern ergaben, musste der FC immerhin 1948 noch mal Kräfte bündeln, um die Entwicklung der anderen Großen nicht aus der Ferne zu betrachten. Erwähnt sei noch, dass in den ersten 60 Jahren des Fußballs in Deutschland dieser als reiner Amateursport betrieben wurde und einzelne Verstöße gegen dieses Prinzip bereits zu frühen Skandalen führte (-> Schalke 04 im Jahr 1930).

    Erst mit der Professionalisierung des Fußballsports entstand dann der Versuch, wieder eine einheitlich sportliche Wettkampfbedingung zu schaffen. Allerdings war auch dieses System fehler- bzw. lückenhaft. Zum einen waren es schlichtweg opportun handelnde Personen, die entschieden, wer zur Gründung der Bundesliga 1963 an dieser partizipieren durfte und zum anderen wurde in guter alter Manier gemauschelt und getrickst (ob mit Wirtschaft oder Politik), bis der eigene Vereine möglichst wohl auf war.
    Dies gipfelte in der WM 1974 und den daraus entstandenen ersten modernen Fußballtempeln der Zeit. Ob Hamburg, Hannover, Schalke, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart oder München – Köln hatte es mal wieder nicht geschafft, interne Klüngeleien zu beseitigen, wodurch das Stadion erst 1975 fertig war – überall entstanden Standortvorteile für die jeweiligen Vereine, die diese Arenen bespielen durften.

    In diese Zeit fällt auch der Aufstieg eines Underdogs, der die beiden nächsten verzerrenden Elemente des Wettbewerbs maßgebend prägen sollte: Bayer Leverkusens Sportgemeinschaft, die nach anfänglicher Randerscheinung mit der Person Rainer Calmund einen gewieften Manager fand, der dem Konzern es schmackhaft machte, im Laufe der Zeit mehr und mehr Geld in die Mannschaft zu stecken, um nationale und internationale Erfolge zu feiern. Darüber hinaus war man wohl der größte Nutznießer der „Plünderung“ des DDR-Fußballs Anfang der Neunzigerjahre, aus wessen Folge kaum ein Ostteam es bis heute schaffte, sich dauerhaft im Profifußball zu etablieren. Rostock, Dresden, Leipzig, Magdeburg und Berliner Vereine hatten eine große Tradition im deutschen Fußball gehabt, waren aber nach Jahren des DDR-Mauscheleiwettbewerbs nicht mehr fähig, sich den veränderten Bedingungen des Westfußballs anzupassen und wurden schlichtweg ausgesaugt.
    Als dann Mitte der Neunziger der Hype um Fußball – Vermarktungsmöglichkeiten des Privatfernsehens sei Dank – stetig anfing zu steigen, interessierten sich auch immer mehr Konzerne für das Modell Bayer Leverkusen. Die Folge waren „Engagements“ in Wolfsburg, Hoffenheim oder Ingolstadt und in weniger offensichtlicher Weise auch in nahezu allen anderen heute populären Vereinen wie Stuttgart (Daimler!), München (Audi, Telekom, Adidas), Berlin (-> Ufa-Vermarktung der 90er) oder auf politischer Ebene von Kaiserslautern über Frankfurt bis Köln.

    All diese Auswüchse waren opportune Ausnutzungen von Systemfehlern, die keinen objektiv völlig fairen Wettbewerb zuließen, sondern diesen auf die eine oder andere Weise verzerrten.
    Als Folge dessen konnte Red Bull sich seelenruhig in Deutschland umsehen, um eine nach Wettbewerbsfähigkeit lechzende Region zu finden, die bereit war, das Großprojekt Bundesligaverein Red Bull mitzutragen. Da andere hier weniger Begeisterung zeigten als die Region Leipzig, steht eben dort heute das Rasenball-Imperium.

    Man kann es verteufeln, man kann es mögen, am Ende ist es, nüchtern betrachtet, nichts anderes als die gesamten Verzerrungen, die sich auch vorher schon mal ergaben (oder will mir jemand sagen, dass eine einzelner Gönner wie Jean Löring oder Martin Kind zu einem fairen Wettkampf führten?).
    Es ist am DFB, Grenzen derart zu öffnen und Schranken aufzuheben, so dass jeder im gleichen Wettkampf zueinander stehen kann.
    Hierbei müssen wiederum neue, für alle geltende Grenzen geschaffen werden, damit am Ende des Tages, für jeden geltend die gleichen Bedingungen für Wettbewerb herrschen.

    Hierfür kann aber RB Leipzig wenig, sie sind nur die Folge der heute existierenden Möglichkeiten. Deshalb sollte man die Wut oder den Frust darüber nicht gen Dose, sondern gen Marktmacher – sprich DFB, DFL – richten.

    • Alexander

      Wobei Hoffenheim nicht unbedingt eine Investition eines Konzerns ist, sondern der Ausdruck von Sportbegeisterung und Heimatverbundenheit der Familie Hoppeln geschuldet ist.
      Hier lohnt sich ein Blick auf die Entwicklung der Adler Mannheim, deren Rettung und Weiterentwicklung ohne die Begeisterung des damals Minderjährigen Hopp-Sohns Daniel nicht möglich gewesen wäre. Hierbei handelt es sich im übrigen um die Rettung eines Traditions-Vereins, wobei die Tradition im MERC lieber in Konkurs gegangen ist. Nun ja – das interessiert heute wohl niemand mehr, den vieles was sich im Eishockey, Fussball, Handball und im Breitensport im Rhein-Neckar Raum bewegt profitiert im nicht unerheblichen Mass vom Engagement der Hopp-Familie und -Stiftungen. Eine Investition in die eigene Geschichte und Herkunft!
      Auch im Fussball bot sich der Einstieg in die Tradition an – die wollte aber nicht, weil man Angst hatte – ähnlich wie bei den Adlers nur noch professionell arbeiten zu dürfen und nicht mehr traditionell!
      Das danach die Fussball Begeisterung in den eigenen Heimatverein mündete sollte doch jeder Fan verstehen können. Betrachtet man die jahrelange Förderung der TSG mit dem zunächst kleinen Stadion in Hoffenheim ist es schon bösartig diesen Jahrzehntelangen Weg mit einem Projekt wie Red Bull zu vergleichen.
      Inzwischen ist auch der TSG eine kleine Fanbasis im Kraichgau gewachsen, die Anteil am Werdegang ihres Vereins nehmen.

      • Beve

        Wobei Hopp sowohl bei Waldhof als auch in Heidelberg investieren wollte und erst dann in Hoffenheim gelandet ist. Da ging es um ein Spielzeug. Ärgerlich genug, zumal der DFB gepampert und unlauter im Stadion agiert wurde.

        Eishockey ist so ne Sache, komische Namen, kein Absteiger, wandelnde Litfasssäulen und Meister kann auch der achte werden. Geiler Sport, seltsame Ligainszenierung.

        • Alexander

          Hopp war schon vorher in Hoffenheim als Sponsor aktiv. Sicher den Weg, den die TSG genommen hat war ein Weg des Willens! Wobei ein Blick auf Sandhausen, Heidenheim oder Gross-Aspach zeigt, das kleine Organisationen ohne Traditionsbalast offenbar einfach effektiver zu führen sind. Sandhausen hatte ja für ein paar Spieltage die Hand an der Bundesliga.
          Viele grosse Traditionsvereine scheinen sich in einer Art Dekadenz von Innen selbst zu zerstören. Viel zu viele wichtige Menschen nehmen sich in ihren Rollen in und um die Vereine viel wichtiger als den Sport selbst.
          Zum Thema Hopp, welches hier kein Thema ist, zähle ich auf: Rettung Mannheimer Eishockey, SAP Arena, Spitzen-Handball, finanzielle Rettung Waldhof trotz brutaler Anfeindungen, jahrelange Finanzierungen SVW-Nachwuchs , zahllose Sportanlagen hier in der Region, Förderung Eishockey-Nachwuchs uvm…
          Das kann man alles negieren, aber dann hätte ich gerne eine Alternative?!
          Ich fand es schön immer Schade, dass man ihm nicht zuhören möchte. Ich selbst wurde als zunächst grosser Kritiker im Eishockeybereich von der Ernsthaftigkeit überzeugt.
          So genug dazu :-) hab meinen Ruf als Fanboy jetzt wohl weg ;-) aber wenn man den harten Überlebenskampf von Vereinen und Trams selbst lange mitmacht, lernt man Hilfe zu schätzen!

          • 1Zuschauer

            Das ist so nicht ganz richtig dargestellt. Ja, Hopp hat seinen Verein schon vorher großzügig unterstützt. Für das Projekt Bundesliga wollte er allerdings woanders einen Standort suchen, von dem er sich sicher mehr Zuschauer versprochen hätte. Bei den von BEVE genannten Vereinen ist er aber abgeblitzt. Also griff Plan B – oder auch Plan A2 – und er schuf die TSG 1899 Hoffenheim. Das Gründungsjahr, das man dazwischen geschoben hatte, hat ja auch nichts mit dem alten Verein zu tun bzw. der Fußballabteilung. Danach wurden die Strukturen derart geändert, dass niemand sonst mitzureden hatte. Das hat BEVE sehr schön dargestellt und dazu passt auch die Doku „Das Leben ist kein Heimspiel“.

          • Alexander

            @1Zuschauer
            Du hast sicher Recht mit Deiner Klarstellung.
            Allerdings ist es für mich wichtig, dass die Aktionen von Herrn Hopp mit all seinen Aktivitäten im Sportbereich in seiner Heimatregion stattfinden.
            Natürlich wäre es sinnvoller gewesen, wenn ein Profiteam im Bereich Mannheim/Heidelberg hätte spielen können. Da war er zunächst zu blauäugig und hat letztlich die Konsequenzen gezogen. Als „Fussballfreund“ finde ich das immer noch schade – das ausverkaufte Carl-Benz-Stadion hatte gezeigt, dass die Menschen ein lokales Team angenommen hätten.
            Ich weiß, dass meine Sicht nicht die der meisten Fans und Leser dieses Blogs ist, aber neben den „Fans“ gibt es halt auch zig-tausend „Fussball-Freunde“ und die ziehen ihre Freude am Sport und am Spiel aus oberflächlichen Motivationen :-)
            Nein – alles in allem haben mich 20 Jahre Hopp davon überzeugt, dass seine Freude am Sport durchaus auch meine sein kann :-)
            Und es ist letztlich durchaus etwas anderes als Projekte wie RB oder VW,Audi, Bayer da hier Privatpersonen handeln. Ich weiss – auch das ist verwerflich, doch auch hier kann man schon erkennen, dass der Plan besteht die unterstützten Vereine auch in einer Nach-Hopp-Welt lebensfähig zu halten.
            Das die TSG es schaffen kann auf Dauer zwischen Liga 1 und 3 zu pendeln ist nicht völlig unwahrscheinlich.
            Das der klassische Weg der Traditionsvereine nicht funktioniert konnte man in Mannheim ja auch sehr schön sehen und studieren. Vereinsstrukturen haben den MERC ähnlich wie den SVW und auch den VfR in den Konkurs oder kurz davor getrieben. Investieren wollte in diese hochverschuldeten Gebilde niemand mehr.

    • Beve

      In der Historie gebe ich dir recht, auch wenn ich bei Sülz schlucken musste, immerhin ist die glorreiche Eintracht just gegen diesen Club aus dem Titelrennen 27/28 als auch aus dem DFB Pokal 1937 gekegelt worden.

      In der Konsequenz der Zulassung solcher Konstrukte wie RB Leipzig gebe ich dir auch recht, jedoch halte ich auch das Aufheben der 50 + 1 Regelung für falsch, da in diesem Falle Vereinsarbeit und alles, was keinen Gewinn verspricht, eliminiert wird und weiterhin nur einer Meister wird und zwei, drei absteigen. Alles wird teurer, vom Eintritt angefangen – und für die Konsequenzen falschen Handels gucken die Fans in die Röhre, die Heuschrecken ziehen weiter.

  12. Beve

    Mal kurz danke für das Feedback, sobald ich vernünftig online bin, werde ich reagieren.

  13. Sebastian

    „Und wenn tausend unschuldige Kinder mit dem Leipzigfähnchen wedeln, dann gönne ich ihnen ihren Spaß, denn die Kinder wissen nicht was sie tun.“ – richtig. Viel lieber sollen diese Kinder weiterhin erstklassigen Fußball nur im Fernsehen bewundern, weil sich die mindestens dreistündigen Autofahrten aus bspw. Sachsen einfach nicht lohnen. Als würden sofort alle Dynamo-, Aue- und Cottbus-Fans zu Leipzig übergehen… lange nicht so einen einseitigen Bericht gelesen, schade.

    • Beve

      Ich bewunder Championsleague auch nur im TV. Und Halle wäre von Leipzig nicht so weit weg – was das Erlebnis Fußball angeht und ich keinen festen Club habe.

      • ZenkStarr

        Genau wie die Düsseldorfer nach Köln fahren oder die Gelsenkirchener nach Dortmund, nech.

        • Beve

          Passt nicht so ganz, da in den jeweilgen Städten ja selbst Vereine zu Hause sind. Und ja, es gibt eine Menge Leute aus dem Kreis OF, die zur SGE fahren.

          • ZenkStarr

            Wenn nun Frankfurter zu den Kickers fahren würden… Es ging mir um Stadtrivalitäten bzw. alte Rivalitäten aus Oberliga-Zeiten. Ich wüsste jedenfalls nicht, wieso ein Leipziger zum HFC oder zu Dynamo gehen sollte (übrigens einer der Gründe, warum so viele im Osten Fans von „West“-Vereinen sind, sind halt einfach ’ne andere Kategorie). Genauso wenig, wie eben vermutlich ein Düsseldorfer zu den Geißböcken ginge, wenn es die Fortuna nicht gäbe. Das betrifft die Umlandbewohner übrigens in weitaus geringerem Maße, da dort dann eben die Stadtrivalität nicht so ausgeprägt ist.

        • Beve

          Diese Rivalitäten scheinen ja bei RBL aufgehoben zu sein. ich sprach ja davon: So du keinen Club hast. Wenn sich die Leute aber für Hauptsache Erstligafußball, egal wie entscheiden, und dafür jeden Scheiß in Kauf nehmen, dann ist das nicht soweit weg von „Hauptsache Bananen“, egal wie.

  14. wib

    THORBENBVB schrieb: „Es ist am DFB, Grenzen derart zu öffnen und Schranken aufzuheben, so dass jeder im gleichen Wettkampf zueinander stehen kann.“

    Mei Nerve….
    Ich habe bei jeder Diskussion im Eintracht Forum oder sonst wo, Angst um „meine“ Eintracht.
    Dass sie bald nur noch ohne mich, nur für die annern „Kunden“ existiert. Wenn ich Dein „Schranken öffnen“ lese, wird´s mir noch banger.

    Danke Beve, wie immer bist Du nah dran…

    wib

    • Beve

      Bitte. Danke :-)

  15. benjo

    Die Anfangsbuchstaben vom VfL Wolfsburg sind also Zufall?

    • Alibamboo

      Ähm, nein. Die stehen für Verein für Leibesübungen.

      Zum dem ‚Argument‘ Red Bull sei gut für den Osten:

      Liebe Leipziger,

      Ihr seid dem Herrn Mateschitz scheißegal. Da stand durch Zufall ein schickes, im wesentlichen durch Steuergelder finanziertes Stadion und weit breit gab’s keine Konkurrenz, als hat der sein Marketinginstrument dort platziert.

      Das hat der nicht getan um mal was für den Osten zu tun, sondern damit ihr darafu reinfallt und die Plörre zu eur 1,49,- das Döschen brav im Supermarkt kauft.

      Und ihr macht ihr das auch noch. Dabei gibt’s gerade in Sachsen und Thüringen so gutes Bier.

      Aber gut: Wenn Ihr unbedingt Werbung sein wollt – viel Spaß. Ich find‘ Euch dann halt scheiße.

      • Beve

        Und Wolfsburg sind ja auch die Wölfe und nicht die Gölfe :-)

      • TorbenBVB

        Und wo ist das Problem? Ist halt mittel zum zweck und den Fußball macht die Sache immernoch kaputt!
        Niemand zwingt dich RedBull zu trinken oder zu kaufen aber irgendwelche Menschen auf dieser Welt machen es halt.
        Wenn ein Verein wie Bayern München sich alles selbst aufbaut ist es nicht richtig und der Verein wird gehasst und wenn ein Verein wie RB Leipzig sich in gemachtes Nest setzt wird dieser Verein ebenso gehasst, weil die armen armen Traditionsclubs zu blöde sind vernünftig zu Wirtschaften und zu planen? Es gab zb zig Vereine vor Bayern die möglichkeiten hatten Geld zu machen und sie haben versagt,

        • Alibamboo

          Die Bayern? Ich darf kurz an die Kirch-Geheimverträge erinnern.

        • Rigoloccio

          Zu der Zeit als der FCB wirtschaftlich davongeeilt ist, gab es weder solch horrende Fernsehgelder noch eine ebenso agressives Marketing wie heutzutage. München hatte in dem Bereich einfach den Vorteil damals schon ein Werbeträger zu sein der die besten Werbeverträge abschloss und, das muss man ihnen lassen, sie hatten schon in den ’80er Jahren ein super Management. Alles was an Clubs hintenan war, konnte da nunmal im wirtschaftlichen Bereich nicht mithalten.

  16. elp

    Soso, das Wappen ändern. Frag mal Eintracht Jägermeister, äh ich meine Braunschweig.

  17. Eintracht-Laie

    Für mich der Kern:
    „Werbung für etwas zu machen ist das eine….. Aber Werbung zu sein, ist etwas anderes.“

    Vielen Dank für diesen Text!

    • Beve

      Bitte :-)

  18. FCB

    Ich persönlich finde diese Diskussion für ziemlich nervig.
    Heutzutage dreht sich doch im Fussball nur noch ums Geld und das war schon immer so. Und wenn man sich die letzten Jahre anschaut, als erst Hoffenheim angefeindet wurde wegen Hopp, oder Schalke wegen Gazprom und jetzt Leipzig wegen Red Bull. Ich hoffe nur das diese Diskussion in den nächsten Jahren verstummen wird und jeder Akzeptiert das es nun mal so ist.

    Auch wenn das ganze Umstritten ist mit dem Investor Red Bull, aber ohne red Bull, würde es im Osten mindestens 1 Mannschaft nicht mehr geben.
    Nur dadurch konnte der SSV Markranstädt überleben und die Jugendabteilung des Aufgelösten Verein FC Sachsen Leipzig. Und das Red Bull überhaupt in Leipzig Investieren durfte, war halt auch an Verbindlichkeiten gebunden. Und wer weiß, was aus dem Zentralstadion geworden, was von 2000 bis 2004 für 116 Millionen umgebaut wurde, das würde heute auch nur leer stehen.

    Warum sollen nur Westvereine Millionen von Sponsoren bekommen. Auch wenn es immer wieder heißt, ein gesamtes Deutschland, hat man das Gefühl, als ob es schöner gefunden wird, wenn der Ostfussball klein gehalten wird und Westvereine alleine im Oberhaus sind um das meiste Geld zu bekommen.

    Ehrlich gesagt, ich freue mich für die Stadt Leipzig, die durch den Aufstieg auch profitieren wird und da ich ca. 2-3 Stunden von Leipzig wohne und wenn es zeitlich passt auch öfters mal zu Heimspielen fahren werde, um einfach auch mal die Spieler der großen Vereine Live sehen zu können.
    Ich persönlich war letzte Saison am 34. Spieltag gegen Greuther Fürth zum ersten mal in der Arena und die Stimmung war einfach Super und das nächste Saison mal zu erleben gegen die großen Bundesligisten, ist sicher auch fantastisch und darum sollte es eigentlich gehen, damit jeder die Chance hat, auch mal die Topclubs des Landes ohne größere Probleme sehen zu können. Und diese Chance, hat man hier im Osten nur wenig.

    • schusch

      Fantastische Stimmung? Mit Klatschpappen und Rummelplatzmusik?

      • TorbenBVB

        Ich glaub du warst noch nicht wirklich bei nem Heimspiel von RBL sind nicht alles Klatschpappenfans aber um das herauszufinden müsste man halt mal über den Tellerrand schauen. ;)

    • Beve

      Wenn Magdeburg oder Dresden aufsteigt, dann hätten es zwei Mannschaften geschafft, die Fußball repräsentieren. Das Ost-West Ding wird glaube ich nur im Osten so hoch gehalten. Und hätten wir es mit Rasenball Völklingen zu tun, wäre die Kritik die gleiche.

  19. schusch

    Noch was witziges von der Österreich-Filiale: Wenn man die Abstammung der Salzburger Dosen als von der alten Austria Salzburg sieht, so wie es der ÖFB tut, haben sie soeben ihren 10. Meistertitel gewonnen und damit das Recht, einen Stern auf Trikot und Wappen zu tragen. Nach „Rücksprache mit Sponsoren und Partnern“ (Gnihihi) haben man sich entschieden, dies nicht zu tun, das würde das Logo, das so aussieht wie von einer Getränkedose, ja verfremden. Soviel zu diesem Scheißhaufen.

  20. Beve

    Danke. Die verzichten auf das sportlich Wertvollste, damit das Logo bleibt. Unfassbar.

    • TorbenBVB

      Naja Meistersterne sind jetzt wahrlich noch keine lange Tradition weder in Österreich noch in Deutschland, von daher isses egal. Die Meistersterne sind mehr so Penisvergleiche übern Wappen.

      • Beve

        Diese Begründung wäre wenigstens cool. Ich wäre ja gerne selbst nur ein einziges Mal Meister in meinem Leben.

        • TorbenBVB

          Du wirst aber leider nie Meister sein eher dein Verein. ;)
          Aber klar ne vernünftige Begründung wäre besser gewesen aber erwartes Du doch selber nicht von RB! ;) Und ich will es auch nicht verteidigen aber wie gesagt sind für mich eh nur „Penisvergleiche übern Wappen!“

          • Beve

            sollte die eintracht meister werden, wäre ich im sprachgebrauch nicht pingelig.

        • schusch

          Die ärgert die dort unten maßlos, dass sie als Gründungsdatum noch das Jahr 1933 in ihrer Chronik verwenden müssen, und auf die ersten drei Meisterschaften und UEFA-Finale würden sie ja gerne verzichten, es darf ja keine Vergangenheit geben, alles davor sollte ja ausradiert werden, Geschichtstilgung, Damnatio Memoriae. Das müssen sie halt nur, da hat der ÖFB denen auf die Finger geklopft von wegen Lizenzrückgabe. Und das in einem Land, wo Puntigamer und Memphis-Tabak in Vereinsnamen üblich waren und sie Werbung am Arsch tragen. Bei Markranstädt waren sie dann schon schlauer.

  21. elp

    Beve, das Wappen sah eine ganze Zeit lang so aus:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Datei%3AEintracht_Braunschweig_%281972-1986%29.gif

    • Beve

      Ich weiß ja, sie haben es wieder geändert. Mast wollte damals den Namen ändern, durfte er aber nicht. So hat er im Wappen den Hirsch durchgesetzt.

  22. Wile E. Coyote

    Fußball-Fans in Deutschland haben sich doch schon eine Meinung zu diesem Konstrukt gebildet. Jeder „normale“ Fan eines anderen Clubs würde doch jetzt erst recht die Brause nicht trinken. Und eigentlich sind die Umsätze doch schon so riesig, dass sich diese Vermarktung im Moment nicht lohnt, es sei denn unter Aspekt des Steuer sparens. Richtig interessant wird es für RB erst, wenn sie CL spielen, um international damit Werbung zu machen… so wie in der Formel 1.

    Also der Weg wird nicht bei dem Hoffenheims enden, soviel ist klar…

  23. Beve

    Damit dürftest du dann auch recht haben.

  24. Force

    Zum Thema Ehrlichkeit und Kommerz finde ich diesen Beitrag auch noch ganz hübsch:
    http://m.lvz.de/Sport/RB-Leipzig/News/Freigetraenke-fuer-RB-Leipzig-Fans-Herausgeber-von-11-Freunde-betreibt-Stadion-Kioske

    • Beve

      Wobei ein Autor nicht nach den Interessen des Herausgebers schreibt.

  25. Uwe de Boer

    Hoffentlich geht diese Brause schnellstmöglich pleite, dann wird man sehen was aus den Rasenballverein wird.

  26. Horst reber

    Das Thema hat voll eingeschlagen, Alex. Finde ich gut. Denke doch mal über eine öffentliche Diskussion nach – mit 7 diskutieren. Vor grossem Publikum. Würde mich auch sehr interessieren.
    Gruss horst reber

  27. Beve

    Danke Horst, der HR hat sich noch nicht gemeldet, das ZDF auch nicht :-)

  28. Aufziehvogel_LE

    „Leipzig ist gut für den ganzen Osten. Das ist natürlich ausgemachter Blödsinn…“

    Nein ist es nicht. Frag mal in Magdeburg, Chemnitz, Erfurt usw. und selbst bei Lok Leipzig nach, ob sie nicht von bei RBL auf hohem Niveau ausgebildeten Spielern und Trainern profitieren. Sie tun es bereits jetzt und das wird weiter zunehmen, wenn die Nachwuchsakademie jedes Jahr einen neuen Jahrgang „ausspuckt“, aus dem die wenigsten den Schritt in die 1. Mannschaft von RB schaffen werden.

  29. Beve

    Um dies fachgerecht zu diskutieren, bin ich zuweit weg. Welche Spieler, welcher Trainer. Denn wer nicht gut genug für Leipzig sprich Bundesliga ist, geht üblicherweise dorthin, wo sich der nächste Schritt lohnt, egal ob Osten, Westen oder Türkei. Wenn sich einer für einen Drittligisten entscheidet, dann reichts erstmal nicht für mehr. Und wenn Magdeburg oder Erfurt Spieler nach Leipzig verlieren, schwächt dies den jeweiligen Club – der auf Dauer abgehängt wird – von jemandem, der mit ungleichen Waffen kämpft. Aber vielleicht komme ich auch mit einer ostdeutschen Identifikation nicht klar. Andersrum, wenn Mainz international spielt, hängen sie die Eintracht ab. Und das gefällt mir als Eintrachtler nicht. Und sollten wir dann Spieler bekommen, die für Mainz nicht gut genug sind, dann ist es mir wurscht, ob da nur 30 km Distanz liegen. Da gibts keine westdeutsche Identifikation, keine rheinhessische. Da gibt es nur die Eintracht. Und deren Bestreben sollte darin liegen, besser als Mainz zu sein. Und sich nicht über Brosamen zu freuuen.

    • Aufziehvogel_LE

      Mag sein, dass es eine Art „ostdeutscher“ Identifikation gibt, die so in anderen Regionen nicht existiert. Resultierend aus einer anderen Geschichte. Aber ganz praktisch:
      FCM: Härtel (Trainer) hat sie in die 3. Liga geführt
      Erfurt: Kammlott (1x Verein durch Transfer zu RB finanziell gerettet, seit Rückkehr wichtigster Spieler), Judt (Stammspieler) Domaschke (Torwart)
      Chemnitz: Frahn (3 Jahre RB-Kapitän, hat den CFC aus dem Abstiegskampf geschossen)
      Lok: Schinke (Stammspieler)
      Dresden: Kutschke (jetzt wieder in 2. Liga)

      Im Nachwuchsbereich (U23, U19) lässt sich die Reihe mittlerweile sehr lang fortsetzen.
      Durch RB bleiben Talente, die früher in den Westen gegangen wären, in der Region. Wenn sie es dann auf höchstem Niveau nicht schaffen, gehen sie tendenziell zu anderen Viert-Dritt-oder Zweitligisten in der Region.

  30. Beve

    Aber das Hauptübel ist doch, dass Leipzig mit Fremdgeld den Rahm abschöpft, auch den ostdeutschen – so dass kleineren Clubs das Nachsehen bleibt. Und ob ich sag jetzt mal ostdeutsche Spieler, die es in der ersten Liga bei Bremen, Frankfurt oder München nicht geschafft haben in die Heimat zurückkehren oder aus Leipzig ist doch egal. Und wenn sagen wir Magdeburg mit dem Darmstädter Modell erfolgreich sein will, so müssen sie sich nicht nur gegen die etablierten Clubs durchsetzen, sondern auch noch gegen Leipzig – die ihren Platz ob des Geldes geschenkt bekommen haben. Das ist doch nicht gut. Es sei denn, man sieht Leipzig als Stellvertreter. Und da hätten wir wieder das Thema „ostdeutsche Identifikation“.

  31. aufziehvogel_LE

    Deine Argumentation impliziert, dass die anderen ostdeutschen Vereine – ohne RB – ihre Toptalente halten könnten. Das konnten sie aber seit 25 Jahren nicht und das wird auch so bleiben. Weil die wirtschaftlichen Grundlagen dafür fehlen (keine Konzernzentralen, kaum gewachsener Mittelstand, der das ganze finanzieren kann)

    Ein Beispiel: Wenn der FCB von München nach Sachsen ziehen würde, gehörte er mit seinen 500+x Millionen Jahresumsatz zu den Top25-Unternehmen im Freistaat! Und davor liegen zum größten Teil nur kommunale Energieversorger/Holdings oder Filialen von Unternehmen mit Sitz in Westdeutschland (z.B. VW Sachsen GmbH usw.) Auf dieser Basis entsteht einfach kein Bundesligist. Energie Cottbus war auch nur solange möglich wie die BL (aus heutiger Sicht= noch nicht völlig duschkommerzialisiert war. Dass sie ausgerechnet im RB-Gründungsjahr 2009 abgestiegen sind (und heute kurz vor Abstieg in die 4. Liga stehen) ist zwar ein Zufall, aber ein sehr bezeichnender.

    • Beve

      Die Fehler, die vor 25 Jahren gemacht wurden, wirken heute noch nach, das ist absolut richtig. Die einen wollten Schnäppchen mit Bananen erwerben, die anderen haben sich auf die Bananen gestürzt – und die, die das nicht wollten, egal auf welcher Seite, fanden kein Gehör.

      Aber nein, meine Argumentation impliziert nicht, dass die anderen ostdeutschen Vereine ihre Toptalente halten könnten. Das betrifft aber auch alle kleineren westdeutschen Clubs. Wenn aber mit Bayer, mit Wolfsburg, mit Hoffenheim, mit Leipzig nun immer mehr Plätze belegt werden von Clubs, die mit anderen Spielregeln spielen – was bleibt? Eine erste Liga mit irgendwas, eine zweite Liga mit Traditionsclubs und eine Ostliga drei – mit immer mehr Abstand. Leipzig ist nicht der Beginn und nicht das Ende – und nur zum Vorteil des Gründers oder von mir aus den Leipzigern, die das goutieren. Faktisch aber wird Magdeburg oder sogar Dresden noch weiter hinten angestellt, weil sich der Abstand nach oben vergrößert.

  32. Fn

    Der Text sagt wohl mehr über den Autor als über RB…

    Der tolle deutsche Traditionsfußball ist nur an der Oberfläche schön bunt.
    Schalke würde ohne Gazprom noch Schalke sein? Mag sein, aber anscheinend, musste erst ein russischer Oligarch kommen, da es wohl doch nicht ausreicht einfach Schalke zu sein.
    Schaut man in die Geschichte dieses Vereins finden sich da auch ein paar interessante Sachen.
    Zum einen die Skandale, wie die Tatsache, dass 1930 Schalke erstmal aus dem westdeutschen Fußballverband verstoßen wurde, da viele Spieler mehr als nur einen kleinen Bonus wie bei Amateuren üblich erhielten.
    Während des NS ließ man sich dankbar vor den Propagandakarren spannen, durfte im Berliner Olympiastadion spielen und reiste an die Ostfront um dort die Moral von Wehrmacht und SS beim Morden aufrecht zu erhalten. Berühmte Schalker wie Szepan waren scheiß Nazis, die von der Enteignung von Juden profitierten und die auch nach 1945 dem Verein vorstanden.
    In den 80er und 90er Jahren stand Schalke mehrfach vor dem finanziellen Ruin und konnte immer nur durch finanzielle Förderung gerettet werden, nicht etwa durch die Arbeiter, die Spendeten, sondern durch einzelne wohlhabende Förderer(-> Eichberg).
    Nicht die Tradition ist der Grund warum es Schalke heute noch gibt, sondern weil in der Geschichte des Vereins immer wieder wohlhabende Personen Geld reingefeuert haben.
    Ähnliche Dinge finden sich wohl bei den meisten „Traditionsvereinen“.
    Braunschweig: Bundesliga-Skandal (darin verwickelt auch andere Traditionsvereine wie Hertha BSC, Fc Köln, Schalke, Dusiburg, VfB Stuttgart), Spieler lassen sich zB vom finanziellen Gönner von Arminia Bielefeld (nächster Traditionsverein) schmieren; Jägermeisterlogo wird neues Vereinslogo für mehr Kohle, Braunschweig sollte sogar in „Jägermeister Braunschweig“ umbenannt werden.
    Tradition gewinnt keine Spiele, holt keine Titel, schießt keine Tore.
    Tradition ist eine Ideologie an der sich die armen Gestalten festhalten, denen das Leben nicht mehr viel sonst zum festhalten bietet.
    Und falls jetzt einer mit „ja aber Leicester ist doch ein Gegenbeispiel“ ankommt, vergleicht mal den Etat von Leicester mit dem von Bundesligisten.

    Wenn wer wirklich Fußball-Fan um des Spieles willen ist, dann ist es egal, wer wem wieviel bezahlt, oder wer welche Farben trägt, denn dann geht es nur darum Fußball zu sehen oder zu spielen. Dann geht es eben um Fußball und nicht Vereine.
    Dem Text des Autors geht es aber um einen Verein und darum verkommt die Beschwörung von Fußball als Selbstzweck zur heuchlerischen Ideologie.

    • Beve

      Gehts noch größer? Ganz nebenbei waren nach 1933 bzw vor allem 1936 alle Clubs von Nazis durchseucht. Alle anderen wurden rausgeworfen bis ermordet. Die Aufarbeitung dieser Geschichte gehört nach langen Jahren endlich auch zur Tradition – die in der Tat keine Tore schießt. Dass Tradition aber alleine kein Verdienst ist, steht im Text. Und wenn hier weiter von „armen Gestalten“ etc die Rede ist, ist ganz schnell Feierabend.

      • Fn

        Wie „Gehts noch größer“? Es sind nur einige Beispiele und das zu ‚kritisieren‘ schließt nur an die Bigotterie des Ausgangstextes an.
        Dessen Duktus ist gefährlich nah am ‚bösen Geld‘ vs. ‚gute natürlich gewachsene Gemeinschaft“.
        Der Ausgangstext ist einfach nichts anderes als ideologisches Rumgejammer welches letztendlich noch in einem ‚die armen Kinder‘ endet.
        Vereine gehen in anderen Vereinen auf, Wechseln die Farben/Namen/Stadien, Spieler und offizielle versuchen persönliche Vorteile zu erzielen, bei Transfers wird gemauschelt und geschoben, bei RB ist das alles unverzeilich, weil es Marketing ist…
        Wake up, Sponsoring beim Fußball ist Marketing.
        Ohne Marketingmilliarden die den Vereinen als Sponsoring zu Gute kommen, gäb es Bundesliga und Co nicht in der Art, dann wär Fußball wenn paar Leute auf ner Wiese gegen einen Ball treten. Wenn du das aber willst, dann brauchst auch keine Texte über Fußball schreiben, sondern schnappst dir einfach einen Ball und gehst auf die Wiese.
        Die ganze Argumentation lässt sich auch einfach umkippen, wenn man sagt, RB ist wenigstens offenes und „ehrliches“ Marketing im Gegensatz zu den ganzen Traditionsvereinen, die dennoch jeden Cent nehmen den sie kriegen können, sich aber mit dem Label ‚Tradition‘ reinwaschen wollen.
        Und ja, wer es wirklich nötig hat, sich über den Aufstieg von RB aufzuregen, der ist für mich nur eine arme Gestalt.

        • Beve

          Tradition. Zu Beginn meines Textes steht, dass Tradition weder gut noch böse ist. Bitte, wenn du nicht lesen willst, und trotz gelb weiter auf der armen Gestalt beharrst, dann ist in der Tat diese Diskussion,bigott oder nicht hiermit beendet. Bedenke, in wessen Wohnzimmer du dich befindest.

  33. Dosenschwein

    Mateschitz ist Leipzig egal. Korrekt! Aber mal eben 35 Mio für ein Trainingszentrum ausgeben, was er im Grunde des Rückzuges nur noch zu einem Bruchteil weiterveräußern kann, lassen zumindest vermuten, dass er einen eher stabilen Geduldsfaden hat.

    Herrn Mateschitz sind die Zuschauer egal. Auch korrekt. Der Entscheidende Unterschied: Als Rasenballsport gegründet wurde (bevor es heißt, ich würde Reklame für den Namen machen), gab es die ganz klare Ansage: Mit Fußball kann man Geld verdienen. In/Um Leipzig ist ein riesiger weißer Fleck auf der Landkarte. Hier investieren wir. Es war meine Wahl, friss oder stirb. Didis Regeln gegen mein Eintrittsgeld.

    Leipzig war nach den unzähligen Niedergängen, verursacht durch Missmanagement, individuelle Eitelkeiten bei Lok/VfB/Chemie/Sachsen/… ausgeblutet. Regelmäßige Ausschreitungen ließen die meisten die Lust verlieren und haben – so wie ich – komplett resigniert. Und wenn die Ösis ihren Rückzieher machen, dann ist RB Leipzig im Zweifelsfall eben weg. Eine „Vereins“pleite mehr oder weniger macht in Leipzig den Kohl auch nicht mehr fett.

    Ich persönlich habe im Profifußball keinen Bock auf Mitbestimmung. Das ist für mich Unterhaltung. In meinem Dorf kann ich mich sinnvoll im Dorfclub einbringen, da geht es um Dinge, die ich verstehe (und wenn nicht, enthalte ich mich meiner Stimme).

    Und was garantiert die Mitbestimmung? Orban erhielt die Freigabe für den Wechsel vom mitgliedergeführten FCK gen RB Leipzig. Selke eine solche Freigabe von Werder Bremen. Das Westfalenstadion heißt nicht mehr so; wenigstens hat der HSV nach 3 Sponsorennamen wieder seinen Ursprungsnamen. Die Stuttgarter jagen gerade ihre selbst gewählte Vereinsführung vom Hof, das kann ich nicht – aber es stört mich auch nicht, denn ich kann es turbo-kapitalistisch im #mimimi-Stil durch Eintrittskartenverzicht „ausdrücken“. Gut möglich, dass ich verblendet bin. Kann ich aber mit leben.

    Ja, RB mag dem ein oder anderen Verein etwas „wegnehmen“ – aber nachdem ab 1990 die Heuschrecken aus dem Westen den Osten ratzekahl gefressen haben, ist mir das – Sorry! – scheißegal! Ich respektiere zutiefst alle die, die sich als Fan für Ihren Verein den Arsch aufreißen, und sich nicht 19jährig ins gemachte Traditionsnest setzen. Für mein Leben ist das nix, ich habe andere persönliche Prioritäten. Ist halt so.

    DFL-Regularien: Nun, die DFL ist die Dachorganisation der Erst- und Zweit-Liga-Clubs. Wenn die ihren eigen Laden nicht im Griff haben: Pech gehabt: RB hat satte 3 Jahre in Liga 4 rumgekrebst – Zeit für die Statutenanpassung war – wurde aber nicht genutzt, weil es sicher wichtigeres gab.

  34. Beve

    Na, das ist doch mal ein grader Text, mit vielen – wie ich finde – Wahrheiten. Mitbestimmung dreht sich vielleicht weniger um sportliche Aspekte, aber wird dann enorm wichtig, wenn es z. Bsp. um Eintrittspreise geht.

    Der Verzicht, aus Protest keine Karte mehr zu kaufen, fällt vielleicht in Leipzig leichter, nach eins, zwei Jahren kann man sich umgewöhnen. nach vierzig Jahren fällt das schwerer. Gut, kann je nach Entwicklung eine Konsequenz sein.

    Die Heuschreckennummer aber ist zu einseitig, da gehörte auch ne Menge Müllentsorgung dazu – und ein Völkchen, welches zwar die Führungselite aus dem Amt gejagt hat, aber dann nicht willens oder in der Lage war, die inneren Angelegenheiten selbst zu regeln. Und die Konsequenz, dann selbst zur Heuschrecke zu werden oder zumindest dies zu rechtfertigen wäre dann nicht meine.

    • ZenkStarr

      Mitbestimmung zum Thema Eintrittspreise: nach Aufstieg in die 3. Liga wurden seitens RB neue Eintrittspreise mit teilweise drastischen Erhöhungen bekannt gegeben (Verdopplung der Preise, Wegfall von Ermäßigungen). Dafür hat man sich seitens der Fans und offiziellen Fanclubs einen ordentlichen Shitstorm eingehandelt und ist dann tatsächlich nach ein paar Tagen zurückgerudert. Auch bei RB haben die Fans aka. Konsumenten aka. Dosenjünger also durchaus die Möglichkeit, ihre Position zu vertreten und sich durchzusetzen.

      http://rotebrauseblogger.de/2013/06/05/ticketpreisshitstorm/

      • Beve

        Naja, wenn du dir schon in Liga drei die Leute vergraulst, wäre dies auch ziemlich dämlich. Und Mateschitz ist eines bestimmt nicht: Dämlich.

        • ZenkStarr

          Naja, also entweder Mitbestimmung ist wichtig, um überhaupt bei solchen Themen mitreden zu können, oder eben nicht, weil sowieso niemand so dämlich ist, die Leute zu vergraulen. Ansonsten wird es ein wenig beliebig ;)

          • Beve

            Natürlich können Fans und Fanclubs ihren Protest kundtun, wenn es funktioniert ist ja prima, egal wo. Dies ist natürlich bei einem aufstrebenden Club wie RBL schlicht aufs Wohlwollen angewiesen. Du hast aber keine Verbindlichkeit. Entscheidender ist das Veto des Vereins aber in der Sache 50+1. Und da hat RBL so stark an der Schraube gedreht, dass eine Wettbewerbsfähigkeit auf hohem Niveau ohne Fremdgeld kaum noch gegeben ist. Da aber die Anzahl derer, die dann oben mitspielen, gleich bleiben, gehen bei Aufhebung der Regelung ein paar Vereine für die Hunde, so sich das Investment nicht lohnt. Und diese Vereine stehen für mehr als „ein bisschen guter Fußball vor meiner Haustüre“. Und dafür danke ich RBL und DFB/DFL.

  35. Rigoloccio

    Um es, leicht abgewandelt, mit Andreas Rettig’s Worten zu sagen: In Leipzig ist ERST das Geld da und dann der sportliche Erfolg. Bei anderen (auf Dauer) erfolgreichen Vereinen war das etwas anders…

  36. Alibamboo

    Krass, wie diese Märtyrernummer aufgeht: „Die bösen Wessis haben uns was weggenommen, jetzt kommt der liebe Onkel Didi ‚die Kniescheibe‘ Mateschitz und macht uns ein tolles Geschenk und jetzt neiden es uns die bösen Wessis wieder und wollen es uns wegnehmen“.

    Und das im Jahr 27 nach der Wende. Weia.

    Und zu dem Argument ‚endlich Erstligafußball in einem erreichbarem Radius‘: Für den Großteil der Neufünfländer dürfte der Weg nach Berlin kürzer sein. Da gibt’s dann nächste Saison sogar CL. Und Wolfsburg ist auch nicht mehr durch ’ne Grenze unerreichbar.

    • ZenkStarr

      Rofl, wenn Traditionsbefürworter Wolfsburg empfehlen… Beides jedenfalls über 200 Kilometer – diejenigen, für die Vereine in solchen Entfernungen ohne persönliche Konnekte dorthin relevant sind, sind dann gleich Bayern-, Dortmund- oder Werder-Fans geworden, der Rest hat jetzt wieder eine lokale Anlaufstelle – das zeigt schon der Bezug der meisten bisherigen Choreos auf die Stadt. Und ja, auch wenn immer vom ersten österreichischen Bundesligisten gefaselt wird, der Klub ist in der Stadt eben auf diverse Arten sichtbar (nein, nicht nur durch Werbung) und wird damit als lokal empfunden.

  37. Männemän

    Vielleicht will man auch einfach nur mal raffinierten Fussball anschauen ohne dem ganzen Spießerkram (Traditions-blabla) dazu. Gerade hiesige Mannschaften(ChemieLok) sind eher technisch gruselig(„Ballverlust nach 5-Metern“).
    Gruss MB

  38. JohannVonTi

    Ach, darüber regt man sich auf, aber dass es schon lange nicht mehr um Fußball, sondern allein um Geld geht, ist egal oder wie? Jeder große Verein macht es doch genau so – Spieler werden gekauft und verkauft, Werbung überall präsentiert, Geld ist da wichtiger als alles andere.

    Sich darüber aufzuregen, dass ein Sponsor nun mehr im Vordergrund steht, ist doch peinlich, wenn man ansonsten freudig den Spielen zuschaut, wo es im Hintergrund, nur eben nicht ganz so offensichtlich, genau das gleiche (wenn nicht schlimmeres) abläuft. Denn Werbung zu machen, blind für den Inhalt dieser, ist das gleiche, wie die Werbung zu sein. Mit Geld geht halt alles.

    Sry, aber damit ist der Beitrag eine leere Hülle ohne echten Inhalt, der einfach eine Thematik oberflächlich anschneidet und einseitig betrachtet.

  39. Beve

    Wenn das Ganze hier urplötzlich auf Spon-Kommentar Niveau umkippt, sprich persönlich und oder trollig wird, ist’s dicht. Argumentiert ohne persönliche Angriffe – und es geht von mir aus weiter.

  40. Grinseball

    Ich bin ehrlich enttäuscht von den Fanszenen diverser Traditionsvereine. Da gibt es Leute, die großartige Videos drehen, sensationelle Aufklebermotive gestalten, die davon sprechen, in den Farben getrennt, aber in der Sache vereint zu sein. Und allen fällt nichts Besseres ein, als eine lahme Initiative „Nein zu RB“, von denen außer wirklich interessierten noch kein Mensch etwas mitbekommen hat?
    Ich träume: RB ist Marketing, da sollten sie Marketing bekommen. RB Leipzig muss richtig negativ auf deren Image einzahlen. Intelligente Anti-Werbung, witzig, guerillaartig – im Red Bull-Style aus Zeiten, als RB noch cool war. Es müssten von den Fanszenen in der Republik täglich Getränkeabteilungen (die Kartons, ich möchte die Anzeige wegen Sachbeschädigung nach Bekleben eines Kartons sehen) zugeklebt werden mit Sprüchen wie (das lässt sich noch locker toppen) „Red Bull vereitelt Wettbewerb“, „Red Bull ist Doping“, „Bullen gehören in den Stall“, o.ä. mit an deren Werbung angelehnte Motive, die die Brause uncool und alt aussehen lassen. Ein V.i.S.d.P. wird man da sicher nicht brauchen… ;-) Die besten Motive auf schicken T-Shirts schickt man dann noch ein paar coolen YouTubern oder ähnlichen Multiplikatoren, die es vielleicht auch cool finden, RB beiläufig einen mitzugeben. Was im Stadion jenseits des Ergebnisses passiert, ist RB doch egal. Das ist Bubble. Wer quasi mit der Vereinsgründung schon Werbeagenturen Webseiten für Fanclub-Hüllen bauen lässt, hat doch auch den Protest in Stadien eingepreist. (Okay, wer für sein klebriges RB-Konstrukt auch bei St. Pauli und Fortuna Düsseldorf angefragt hat, weiß vielleicht nicht wirklich, was in Stadien passiert). Wenn es aber Teil der Jugendkultur wird, Red Bull übel zu finden, sieht die Sache vielleicht anders aus. Für solches Material würde ich spenden, vielleicht aber auch im gesetzten Alter noch mit pochendem Herzen selbst kleben.

  41. Beve

    Ich befürchte ja, dass genau dies Werbung wäre, die RB nutzt.

  42. Desolmo

    Wenn Es keine großen Sponsoren gibt, DFB und SFV kein Interesse haben, kommt ebend ein Brause Hersteller und investiert.
    Moralisch sicher streitbar.
    Aber deswegen Hass zu empfinden und zu propagieren, wie Marks Beispielschreiber, find ich überzogen.
    RB schafft ohne Subventionen aus Steuergeldern Arbeitsplätze, investiert Millionen in Jugendarbeit, sponsert etliche Randsportarten
    (die sonst gar nicht existieren würden) und schreibt auch noch schwarze Zahlen. Soweit supi.
    Jetzt spielt die eigene „Werkself“ auch noch erfolgreich Fußball!
    Das geht gar nicht?!
    Ich bin kein RB Fan, aber ich freue mich trotzdem das sie Erfolg haben.
    Wenn man Tradition ohne Geld sehen will, kann man gern aller 14 Tage für 3,00 Euro beim Post SV mit 65 anderen Traditionalisten meckern kommen.
    Fußball funktioniert nur noch mit Geld. Die einen haben welches über Jahrzehnte verdient, die anderen bekommen es in den A… geschoben. Das ist wie im richtigen Leben.

  43. Desolmo

    Auf einer Seite wird gesagt das man in der Championsleague für deutsche Mannschaften ( Bayern = moralisch fragwürdig) sein solle.
    Die selben Leute schaffen es aber nichtmal in Deutschland für einen sächsischen Verein ( RB = moralisch fragwürdig) zu sein.
    Man kann seine Argumente immer drehen und wenden wie man gerade zu einem Verein steht. Ich werde meine Freude am friedlichen 1. Liga Fußball auf jeden Fall den Krawall Spielen der Traditionsklubs vorziehen. Es wäre ja auch komisch wenn alle der selben Meinung wären.

  44. GLAFO

    „Und die Leute für blöde zu verkaufen dann die Krönung.“
    Tatsächlich getäuscht wird der, der denkt, ein Verein hätte nichts mit Kommerz zu tun, nur weil das Maskottchen des Sponsors nicht im Vereinslogo auftaucht. Der Unterschied der dadurch entsteht ist aber tatsächlich zu vernachlässigen.

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