Ein Sammelsurium aus dem angebrochenen Leben

Verlassen sie sofort den Innenraum …

… mit diesen Worten wurde nicht etwa Michael Skibbe verabschiedet, sondern ich höchstselbst per Stadiondurchsage des Stadionbetreibers – als ich den Arbeitsplatz des neuen Trainers der Eintracht fotografieren wollte. Harte Sitten, raue Zeiten – aber es ist dennoch amtlich. Punkt 12:00 Uhr verkündete Heribert Bruchhagen, was schon alle wussten: Eintracht Frankfurt trennt sich von Trainer Michael Skibbe, ab morgen wird Christoph Daum das Training leiten – vorerst bis zum 30.06. Heute trainierte die Mannschaft unter Anleitung von Michael Fabacher und Andreas Menger, die auch weiterhin bei der Eintracht bleiben. Völlig unter ging in der Aufregung, dass der Kapitän der U23, Maximilian Mehring, mit den Profis trainierte.

Es gelte vorrangig, die um sich gegriffene Unsicherheit zu lösen verkündete Bruchhagen im Presseraum der Arena, derweil Michael Skibbe einen gefassten Eindruck machte. Er war natürlich enttäuscht, dass er trotz des Sieges gegen St. Pauli die Eintracht verlassen musste, doch die Art und Weise gab wenig Grund zur Hoffnung und somit lag die Trennung nahe. Dass allerdings Christoph Daum Trainer der Eintracht wird, das hatte niemand auf dem Schirm. Und dass Rechtsanwalt Christoph Schickardt vergangenen Samstag im Stadion in seinem Aktenkoffer einen einseitig unterschriebenen Auflösungsvertrag dabei hatte sei eine Unterstellung.

Wie auch immer, die Aera Skibbe ist zu Ende gegangen, auch Co-Trainer Eddy Boekamp wurde beurlaubt. Die großen Erwartungen haben sich nicht erfüllt und fortan gilt es, mit frischem Wind durch die letzten Spiele zu segeln, um im End die Liga zu halten. Aber ein Fuchs ist er schon, der Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Eintracht.

13 Kommentare

  1. Goyschak

    Klasse Überschrift!

  2. owladler

    Er hat tatsächlich einen Tag, der eigentlich ein Scheitern markiert, für viele mit dem Hochgefühl des Aufbruchs verbunden. Dieser Teil der Aufgabe ist gut gelöst; das gelingt vielen in der Branche nicht so gut.

  3. Fritsch

    Ein Fuchs ist er, der Heribert. Fürwahr. Ich aber kann mich Goyschak nur anschließen: Eine Überschrift für die Ewigkeit, Beve!

    Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen,
    Fritsch.

    P.S: Und wie hat er sich gemacht, der Maximilian?

  4. Kid

    Ja, die Überschrift/Einleitung ist großes Kino. Und Bruchhagen womöglich ein Fuchs, auch wenn er sich im von Stefan im Blog-G online gestellten Audiomitschnitt nicht so anhört. Aber wer weiß schon, was und ob das überhaupt etwas zu sagen hat …

  5. tim

    verzeihung, hochgefühl? bruchhagen ein fuchs? das ist der deprimierenste tag seit mindestens 1996. ein clown als trainer. maulheld. illoyal. proletig. aber vor allem:
    defensiver heldenfussball.
    kann sein, dass er die klasse hält. und dann? wo ist die struktur? die philosophie des vereins? was wollen wir überhaupt?
    die musik spielt in mainz, hannover, dortmund und freiburg. wir sind bloss 90er jahre.
    immerhin, die bildzeitung frohlockt. super. sorry amanatidis.

  6. Holz

    Es ist weder Zeit für Hochgefühle noch ist es der deprimierenste Tag seit 96. Völliger Quatsch!
    Es ist lediglich Zeit die Klasse zu halten, alles Andere ist „SchnulliBulli“

    Ich kann das Lamento, dass die anderen Vereine, die ursprünglich auf Augenhöhe waren, an uns vorbei gezogen sind. Eine Momentaufnahme, mehr nicht. Freiburg, Mainz, Hannover und Nürnberg an uns vorbei? Lachhaft. Nächste Saison sind die wieder da wo sie hingehören, Mittelfeld und Abstiegszone. Das ist doch lediglich ein Ausreißer nach oben, der uns zugegebenermaßen auch mal gut tun würde, aber ….

    • Holz

      Ergänze nach „gezogen sind“ wie folgt: „nicht mehr hören“

  7. pia

    ja, das war eine überraschung. wie die nächsten wochen/monate werden? das wird sich zeigen.
    interessant fand ich die folgende aussage auf daums homepage:

    „Warum haben Sie den FC verlassen?

    Als ich zum FC kam war meine Mission klar: das Ziel hieß der sofortige Aufstieg. Nachdem diese Hürde überwunden wurde konnten wir den nächsten Meilenstein mit dem Klassenerhalt erreichen. Für mich persönlich war die Aufgabe somit erfüllt und ich suchte eine neue Herausforderung um eine Meisterschaft und im internationalen Bereich mitspielen zu können. Diese Herausforderung war mir bei Fenerbahce gegeben. Dass diese Entscheidung so kurzfristig fiel, lag auch daran, dass Fenerbahce mich im letzten Moment kontaktierte.“

    erst köln, was sicherlich eine herzenssache war – dann kam fenerbahce.
    hhm, und jetzt wir. wieso? er kann uns den klassenerhalt sichern, und dann? mit grauem mittelmaß wird er sich sicher nicht zufrieden geben.

    aber ich sehe ihn jetzt erst mal als trainer für diese saison. dass er durchaus qualtitäten in sachen teambildung und motivation hat ist nicht von der hand zu weisen. ich hoffe, er kann es in frankfurt erfolgreich umsetzen. dann sehen wir weiter.

  8. Beve

    Auf alle Fälle geht es die beiden nächsten Wochen ohne Sarkasmus weiter – und das Rad hat neuen Schwung. Das ist mehr, als zu erwarten war.

  9. Tim

    @holz:
    „Es ist lediglich Zeit die Klasse zu halten, alles Andere ist “SchnulliBulli” „.
    diese schnulliBulli ist aber das, was mich interessiert.
    und das bruchhagen überhaupt nicht an die zukunft denkt.

    • Holz

      die tatsache, dass er zunächst lediglich einen vertrag bis saisonende bekam untermauert doch, dass sich herri durchaus mit der zukunft beschäftigt. ich vertraue bruchhagen in dieser hinsicht.

  10. ThorstenW

    I do believe, CD is a very good solution. We should give him a chance, all we are saying is give him a chance – inspired by Soho ;-)

    btw: da laufen echt noch Jungs rum, die wie John L aussehen, aber das ist ein komplett anderes Thema

  11. Beve

    thorsten, london – da war ich noch nie. hab aber bei soho zunächst an kyrgiakos gedacht und mich gewundert :-)

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